EM-Rookie Ricarda Neubauer (21): IDM übersprungen!
Ricarda Neubauer im Go-Eleven-Outfit
Ricarda Neubauer fuhr seit 2012 zwei Jahre im ADAC Junior Cup, letztes Jahr im Suzuki GSX-R 750 Cup. Für 2015 unterschrieb die Fränkin im Team Go Eleven Kawasaki für die Superstock-600-EM. Dort findet sie ein professionelles Umfeld vor: Neben ihrem Superstock-Teamkollegen Ilya Mikhalchik fahren auch die Supersport-Piloten Dominic Schmitter und Christian Gamarino für Go Eleven, außerdem Roman Ramos in der Superbike-WM.
SPEEDWEEK.com traf sich in Aragón mit Neubauer, um über ihre internationale Premiere zu reden.
Wie bist du zu dem Vertrag mit Go Eleven gekommen?
Nach der letzten Saison haben mich mehrere Teams angesprochen, unter anderen ein Schweizer Manager. Mit dem bin ich in Kontakt getreten, es hat mir sehr gut gefallen, was er erzählt und gemacht hat. Er hat dann mit den Teams gesprochen und sich um alles gekümmert, Go Eleven hat mir am Besten gefallen. Mit ihnen habe ich die besten Möglichkeiten.
Was arbeitest du?
Ich mache grade Abitur, im Mai habe ich hoffentlich fertig.
Was soll nach dem Abi kommen?
Ich werde mal gucken, wie die Saison läuft. Normalerweise möchte ich Richtung Sportmanagement studieren. Ich überlege, ob ich ein Jahr später anfange zu studieren oder nicht. Neben dem Motorradfahren ist das sehr stressig, das merke ich jetzt mit dem Abitur. Studieren wird da nicht viel besser sein.
Was ist dein Ziel in der Superstock-600-EM?
Mich stetig zu steigern, egal was für Plätze es gibt. Ich glaube, dass es am Anfang sehr schwer wird, mich überhaupt zu qualifizieren. Das ist eine sehr hohe Klasse, ich bin nicht mal IDM gefahren, sondern nur einen Hobby-Cup in Deutschland. Ich habe nicht viel Erfahrung, fahre noch nicht lange. Das wird nicht ganz einfach.
Findest du es dann nicht umso erstaunlicher, dass es gleich von mehreren Teams Interesse an dir gab?
Ich war schon etwas überrascht, habe mich aber gefreut. Als Frau bekommt man mehr Aufmerksamkeit als ein Junge.
Bist du schon mal aufs Podest gefahren?
Ne. Ein fünfter Platz im Suzuki-Cup war das Beste, in Oschersleben. Ich hatte letztes Jahr aber auch viele Probleme, weil ich mit dem großen Motorrad nie gefahren bin, keiner hat mir das Fahrwerk eingestellt, in Oschersleben war das erste Mal, dass es mir jemand einstellte. Entsprechend wohl habe ich mich dann gefühlt.
Kennst du die Leute aus deinem Team schon oder triffst du sie jetzt in Aragon zum ersten Mal?
Ein paar kannte ich von der Messe, letzte Woche war ich bei Ilyas Vater zum Training. Ansonsten kannte ich sie aber nicht.
Teamsprache ist Englisch: Wie steht es um dein Englisch?
Ich kann mich gut verständigen.
Was machst du für die Fitness?
Ich habe einen Fitnesstrainer und schaue, dass ich ausgeglichen trainiere. Ich schwimme, jogge viel und gehe natürlich regelmäßig ins Fitnessstudio.
Sah deine Vorbereitung für diese Saison anders aus als die letzten Jahre?
Ich habe viel mehr trainiert. Durch das Reiten bin ich von der Kondition relativ fit, aber das reichte im Leben nicht, um hier mithalten zu können. Weder von der Kondition noch von der Kraft. Als ich wusste, dass ich hier fahre, habe ich gleich losgelegt.
Welche der sieben Rennstrecken im Kalender kennst du?
In Assen fuhr ich letztes Jahr Suzuki-Cup, in Aragón war ich mal mit dem Junior-Cup-Motorrad. Aber das ist schwierig zu vergleichen.