Über Pat Fry
Letzte Aktualisierung:
Patrick «Pat» Fry sollte beim Formel-1-Rennstall von Renault namens Alpine ein Stützpfeiler sein, um die französische Mannschaft reif für den Titel zu machen. Aber es kam alles anders – im Rahmen des Belgien-GP 2023 verkündeten die Blauen, dass Fry seinen Posten als Technischer Direktor verlasse. Fry zog zu Williams.Seine Formel-1-Karriere begann Fry 1987 bei Benetton (heute Renault), er arbeitete zusammen mit Pat Symonds in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung an der aktiven Radaufhängung. 1992 war Fry Renningenieur von Martin Brundle.
Dann holte ihn Giorgio Ascanelli zu McLaren, wo Fry unter anderem an den Wagen von Mika Häkkinen und David Coulthard tätig war. 2002 wurde er zum leitenden Ingenieur befördert. Unter seiner Führung entstanden die McLaren-Modelle der Jahre 2005, 2007 und 2009.
2011 folgte er dem Lockruf von Maranello. Fry bekleidete zunächst den Posten des stellvertretenden Technischen Direktors, 2012 leitete er die Chassis-Abteilung, 2013 wurde er dann Technikchef, bevor James Allison kam und Fry als Leiter der Ingenieursabteilung ins zweite Glied rücken musste.
Ende 2014 wurden ihm und Chefdesigner Nikolas Tombazis die mangelnde Konkurrenzfähigkeit des Ferrari zur Last gelegt, beide räumten ihre Schreibtische. Danach war Fry 2016 beratend für den Manor-Rennstall tätig, ehe er 2018 als Chefingenieur zu McLaren zurückging.
2019 holte Renault den erfahrenen Briten nach Enstone, zwei Jahre später wurde aus den Gelben die Blauen – Renault tritt seit 2021 in der Königsklasse unter der Bezeichnung Alpine an.
Aber Fry war nicht glücklich. Er sagte über seinen Wechsel zu Williams: «Ich habe bei Alpine das notwendige Engagement vermisst, zur Weltspitze aufzusteigen.»
Williams-Teamchef James Vowles: «Die Leute haben gesehen, dass ich einen komfortablen Posten bei Mercedes verlassen habe, um zu Williams zu gehen. Nun sehen sie, wie Pat von Alpine zu uns kommt. Die Botschaft ist klar – Williams ist wieder etwas wert. Und das wird Signalwirkung haben für weitere Fachkräfte. Williams durchläuft einen Kulturwandel, und die Menschen verstehen es.»
«Ich habe erstmals mit Pat über eine Veränderung gesprochen, da hatte ich bei Williams noch gar nicht angefangen. Ich habe ihm klargemacht, was ich alles mit Williams plane. Und ich wusste – diesen Mann will ich haben. Denn Pat ist einer jener Technikchefs, die einem Team Struktur und Systematik geben können. Genau solch einen Mann brauchen wir jetzt. An sich wollte Fry bei Alpine bleiben, aber im April konnte er sehen, was wir alles hier aufgleisen. Also wollte er bei uns mitmachen.»