Markus Reiterberger (9.): Verpokert, aber Siegchancen
Markus Reiterberger (re.) ist guter Dinge für das Rennen
Eine gute Stunde lang ließen Gewitterwolken über dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola partiell Regen fallen, davon betroffen waren die Superpole der Supersport-WM und das Qualifying der Superstock-1000-EM.
Markus Reiterberger, knapp Schnellster nach den drei freien Trainings, fand sich nach dem 30-minütigen Qualifying nur auf Startplatz 9.Teamkollege Jan Bühn wurde 19.
«Eigentlich taugt mir Regen, ich habe schlecht gepokert», meinte Reiti im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es war die ganze Zeit am nieseln und nicht klar, ob es trocken oder nass wird. Ich fuhr mit Trocken-Setting raus und hatte nur Regenreifen aufgezogen. Zu Anfang war ich gut dabei, musste dann aber einmal in den Kies und anschließend an die Box. Dann haben wir das Fahrwerk etwas weicher gemacht, ganz nass war es aber auch dann nicht. Da reicht es normal, dass man nur etwas Federvorspannung wegnimmt und alles etwas weicher macht. Es wurde zwar immer nasser, aber das war nichts Halbes und nichts Ganzes. Im Endeffekt war ich zu langsam und bin deshalb jetzt nur Neunter. Ich fühlte mich nicht wohl genug, um 100 Prozent zu pushen. Ich hatte an jedem Kurvenausgang starke Rutscher, das Hinterrad drehte bei wenig Schräglage viel durch. Ich hatte viel zu wenig Vortrieb und musste in jeder Kurve weit gehen, bis hinaus auf die Kerbs und die weiße Linie, die im Nassen sehr glatt sind. Für diese Bedingungen und die Regenreifen war die Abstimmung des Motorrads viel zu hart. Es wäre gescheiter gewesen, hätten wir komplett auf Regen umgebaut.»
Aus der ersten Startreihe kommen Maximilian Scheib (Aprilia), Alessandro Delbianco (Althea BMW) und Luca Salvadori (Berclaz BMW), die im Trockenen allesamt über eine Sekunde langsamer fuhren als Reiti. Die einzigen Piloten auf seinem Level sind im Trockenen Federico Sandi (Motocorse Ducati) und Roberto Tamburini (Berclaz BMW), die sich auf den Startplätzen 7 und 13 qualifizierten.
Die Wettervorhersage für Sonntag bringt Sonnenschein. «Die dritte Startreihe ist nicht so schön und ich habe mir mehr erhofft», meinte Reiterberger. «Vom neunten Startplatz kann man aber auch aufs Podium oder sogar um den Sieg fahren.»
Der Obinger ist in der EM seit drei Events ungeschlagen, Rennstart am Sonntag ist um 15.15 Uhr. Übertragen wird das Rennen als Gratis-Livestream auf der Seite von ServusTV.