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Markus Reiterberger: Wo war zweite deutsche Hymne?

Von Ivo Schützbach
Mit dem Sieg in Aragón startete Markus Reiterberger perfekt in die Superstock-1000-EM 2018. «Eigentlich sollte es ja zwei Hymnen geben, einmal für das Moped und einmal für den Fahrer», grinste der BMW-Pilot.

Im Qualifying am Samstag demontierte Markus Reiterberger die Konkurrenz, in 1:51,427 min fuhr er nicht nur 0,558 sec schneller als der zweitplatzierte BMW-Markenkollege Roberto Tamburini, er war auch 0,440 sec schneller als Loris Baz (Althea BMW) in der Superpole 1 der Superbike-WM!

Im Rennen hatte es der Bayer bei deutlich höheren Temperaturen (19 Grad Celsius) dann nicht so einfach wie erwartet, Tamburini, Federico Sandi (Motocorsa Ducati) und Maximilian Scheib aus dem Aprilia-Werksteam konnten lange mit ihm mithalten.

Nach 13 Runden gewann Reiti trotzdem deutlich mit 2,193 sec Vorsprung auf Tamburini und führt damit die Meisterschaft nach einem von acht Rennen mit 25 Punkten an. Er eroberte auch die Pole und fuhr die schnellste Rennrunde.

«Es war am Sonntag deutlich wärmer, der Grip deutlich schlechter», schilderte Reiterberger SPEEDWEEK.com. «Vor allem mit dem Vorderreifen hatte ich Probleme. Am Samstag im Qualifying war das Moped perfekt, danach habe ich mich nicht mehr so wohl gefühlt. Ich dachte mir aber, dass das mit neuen Reifen weg ist – im Rennen kam ich aber nicht so gut zurecht wie gedacht. Nach einigen heißen Momenten habe ich etwas Feuer rausgenommen und bin mit gebrauchten Reifen trotzdem vorneweg gefahren. Zum Glück habe ich gewonnen, das ist das Wichtigste. Aber wir müssen schauen, weshalb wir vorne so viel Grip verloren haben – nur die Temperatur kann das nicht sein.»

Sind Tamburini, Sandi und Scheib deine drei Hauptgegner in diesem Jahr? «Auf alle Fälle», pflichtete Reiti bei. «Tamburini konnte ich über die Distanz nicht einschätzen, die anderen zwei kannte ich vom Jerez-Rennen letztes Jahr. Ich wusste, dass die stark sind. Scheib kann auch mit gebrauchten Reifen gut umgehen, er beherrscht den Slide. Alle sind mit ihrem Material am Limit, auch wir.»

Der Obinger sorgte dafür, dass nach dem Sieg von Sandro Cortese in der Supersport-WM zum zweiten Mal am Sonntag die deutsche Hymne gespielt wurde. Niemand im SBK-Fahrerlager konnte sich erinnern, ob es das schon mal gab. «Eigentlich sollte es ja zwei Hymnen geben, einmal für das Moped und einmal für den Fahrer», grinste der BMW-Pilot. «Aber wenn nicht, dann sollen sie zumindest die deutsche und die bayerische Hymne spielen. Wenn es sein muss auch die schwäbische für Sandro.»

Was kaum einer wusste: Reiti war nach einem Motocross-Sturz in der Halle am Brustbein und den Rippen gehandicapt, «mein Physio hat mich aber wieder perfekt hergerichtet», meinte der 24-Jährige. «Das waren nur Prellungen, die taten aber gescheit weh. Ich bin im Winter viel Motocross gefahren mit den Sandbahnfahrern aus Pfarrkirchen, da habe ich es etwas übertrieben. Aber das musste auch mal sein, dann weiß man, wie weit man gehen kann.»

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