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Dominic Schmitter: Zerreissprobe am Slovakiaring

Von Esther Babel
In der Schweizer Meisterschaft hatte der Pilot vom Team BCC Heilbronn by HPC Power gut zu tun, um seine Führung in der Superstock-Klasse zu behaupten. Die Suzuki musste mit 17 Liter auskommen. Das war knapp.

Am Ende reiste Dominic Schmitter mit einem Sieben-Punkte-Vorsprung in der Schweizer Meisterschaft wieder ab. Doch der Weg dahin war beschwerlich. Mit Platz 2 und Platz 1 tauchte der Suzuki-Pilot in den Ergebnislisten auf. Im ersten Rennen musste er noch Landsmann Patric Muff den Vortritt lassen. Denn der Slovakiaring und auch Brünn gehören zu den Strecken im Kalender, welche die mögliche Tankfüllung der Suzuki in den Grenzbereich bringen.

Im ersten Rennen war Schmitter mit stotterndem Motor im Ziel gelandet, Muff hatte ihm in den letzten Runden noch vier Sekunden aufgebrummt. Gestartet war Schmitter von der Pole-Position. Obwohl die Strecke in der Nähe von Bratislava neu für ihn war. «Sie war ultraschwer zu lernen», erklärt er, «sie ist ewig lang und hat ein paar spezielle Kurven, die zumachen.»

Im zweiten Rennen hatte er die Besichtungs- und die Einführungsrunde im Schnecken-Tempo absolviert. Jeder Milliliter im 17-Liter Tank der Suzuki war Gold wert. «Ich war so langsam», schildert er. «Wir hatten den Tank gekühlt und auch das Benzin. Dann lag ich voll hinter der Verkleidung und bin rumgerollt, so dass die Leute um mich rum echt lachen mussten.» Nach dem Start war dann Schluss mit lustig. «Durch das Rumgerolle waren natürlich die Reifen kalt», so Schmitter. «Da hab ich dann schon zwei Runden gebraucht, bis ich wieder flott fahren konnte.»

Bis auf knapp vier Sekunden konnte er seinen Vorsprung ausbauen, bevor er in den letzten vier Runden wieder vom Gas gehen musste. Im ersten Rennen hatten ihn wegen der zu knappen Spritzufuhr noch Aussetzer gequält, das wollte er im zweiten Lauf vermeiden. Und der Plan ging auf. Der Vorsprung schmolz gewaltig, doch Gastfahrer Jan Mohr aus Österreich kam dennoch nur bis auf 0,8 Sekunden an Schmitter heran.

«Das mit dem Vorsprung hatten wir vorher genau ausgerechnet», verriet er anschliessend. «Das war das mit Abstand nervenzerreißendste Wochenende meiner Karriere. Es gab zwei Varianten. Die erste: Ich fahre im Windschatten meiner Konkurrenz, damit Benzin gespart wird. Die zweite: Ich pusche so dermaßen, dass meine Konkurrenz mir nicht folgen kann und hoffe, das ich mich übers Ziel retten kann. Beide waren mit viel Risiko verbunden, aber ich fühlte mich gut. Also fuhr ich so schnell wie es nur ging. Resultat: Platz 1 und absolut schnellste Runde mit 2.06.2. In der letzten Runde ging das Benzin wieder aus und ich hoffte, einfach nur die Zielflagge zu sehen. Im Parc Fermé ging sie dann ganz aus. Der letzte Tropfen war verbraucht. Danke an das Team BCC Heilbronn powered by HPC-Power Racing. Top Job Jungs.»

Bevor es zum IDM-Lauf nach Zolder geht, geht es für Schmitter noch rasch nach Hause. Zu seiner neuen Mitbewohnerin. Die Gute heißt Jumbo und ist ein gerade mal paar Wochen altes Kätzchen mit vier Pfoten. «Sie ist so süß, da lohnt sich der Abstecher», so Schmitter.

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