Strassen-EM: Viele ungeklärte Fragen
Nina Prinz, die Titelverteidigerin im European Womens Cup
Die Union Européenne de Motocyclisme (UEM) ermittelte 2008 in einem einzigen Finallauf in Albacete die Europameister in den Kategorien 125ccm, Supersport 600 und Superstock 1000. Startberechtigt waren die ersten Fünf der nationalen Meisterschaften aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Niederlande und des Europa-Cups. Ausserdem wurden die ersten Vier der Alpe-Adria-Meisterschaft, der skandinavischen Meisterschaft und der Balkan-Meisterschaft zugelassen. Der Sieger in der Klasse bis 250ccm durfte sich am Ende der Saison lediglich mit dem Titel «Europacup-Gewinner» schmücken.
Der neue Austragungsmodus brachte nicht den gewünschten Erfolg. So starteten in der Achtelliterklasse in Cartagena nur neun Fahrer. Wer dies als absoluten Tiefpunkt wertete, sah sich getäuscht. Auf dem Pannoniaring wurde es mit fünf Teilnehmern noch extremer. Die Veranstalter am Schleizer Dreieck zogen als erste ihre Konsequenzen und sagten den Lauf auf der Traditionsstrecke in Thüringen ab. Das Rennen im tschechischen Most wurde ebenfalls gestrichen. Der Grossteil der startberechtigten Piloten aus der IDM glänzte zum Finallauf in Albacete durch Abwesenheit. Die Gespanne tragen ihren Sidecar Eurocup schon seit einigen Jahren in Eigenregie aus.
So bleiben viele ungeklärte Fragen. Die UEM plant für den 1.November 2009 erneut einen Finallauf der Klassen 125ccm, Supersport 600 und Superstock 1000 in Albacete. Die Zukunft der Viertelliterklasse dagegen bleibt ungewiss. In den Niederlanden und Italien gibt es Bestrebungen eigenständige Rennserien bis 250ccm auszutragen. Dagegen veröffentlichte die UEM ein Reglement für eine neue Viertakt-Rennserie mit Einzylinder-Motoren bis 250ccm. Auch über den Fortbestand des European Womens Cup gibt es keine verbindlichen Informationen. Dort stellt Deutschland in der Klasse Superstock 1000 mit Nina Prinz die Titelverteidigerin.