SMR Superstock 600 Brünn: Ohne den Chef
Michael Peh
Der bereits in Hockenheim zum neuen Superstock-600-Meister gekürte Pascal Nadalet fehlte beim Swiss-Moto-Racing-Finale in Brünn. Der neue Champion hatte dafür am Wochenende zuvor den IDM-Lauf in Hockenheim bestritten. Das erste Rennen begann mit einem heftigen Crash zwischen den beiden Führenden Marco Nekvasil und Günther Knobloch, die eingangs Omega zusammenprallten und ausschieden. Knobloch brach sich das Schlüsselbein und erlitt eine Hirnerschütterung. Nekvasil blieb unverletzt.
David Linortner und Sven Traeger zogen danach vom Feld weg, während sich Max Fritzsch, Michael Peh, Andreas Jenni und Florian Hüsler um den dritten Rang balgten. Peh und Jenni setzen sich aber bald etwas ab, während sich Hüsler mit Michael Eigenmann und Lars Lafranchi stritt. Mitte des Rennens rollte der führende Linortner an die Box. Damit hatte der Däne Traeger freie Bahn und gewann überlegen. Hinter Traeger und Fritzsch konnte Peh Rang 3 und damit die maximale SMR-Punktzahl holen. «Ziel erreicht», freute sich Peh. «Auch wenn mein Start wie fast immer eine Katastrophe war. Am Schluss konnte ich Jenni nur ganz knapp bezwingen. Sein Motorrad war vor allem im letzten Bergaufstück etwas schneller als meines.»
Als Fünfter und damit drittbester SMR-Fahrer brauste Hüsler über den Zielstrich. «Ich hatte einen Topstart und war nach der ersten Kurve Vierter. Aber das hat mich noch nervöser gemacht als ich es eh schon war, und ich habe nichts daraus machen können. Der Kontakt zu Peh und Jenni riss nach Fehlern von mir ab, immerhin konnte ich Eigenmann und Lafranchi hinter mir halten. Mit dem dritten Platz bin ich aber zufrieden.» Weniger zufrieden war Eigenmann, der wertvolle Punkte auf Peh einbüsste. «Der Reifen baute viel zu schnell ab. Es ist immer dasselbe, wir bringen den Reifen einfach nicht auf die richtige Temperatur. Der Start war gut, am Anfang konnte ich das Tempo der anderen einigermassen halten. Aber Peh und Jenni wären eh irgendwann abgefahren. Immerhin konnte ich Lars Lafranchi hinter mir halten.»
Neben dem verletzten Knobloch traten auch Nekvasil und Linortner nicht mehr zum zweiten Rennen an. Traeger, Hüsler, Jenni, Fritzsch, Peh, Lafranchi, Ghilardi und Eigenmann lautete die Reihenfolge nach der ersten Kurve. Traeger machte sich rasch aus dem Staub, während sich Jenni an Hüsler vorbeidrückte und ebenfalls schnell Boden zwischen sich und die Verfolger legte. Den dritten Rang liess er sich bis ins Ziel nicht mehr abluchsen. «Ich bin bester SMR-Pilot, also habe ich mein Ziel erreicht», freute sich Jenni. «Ab Rennmitte habe ich mich nach hinten orientiert, weil nach vorne bereits eine halbe Zielgerade Abstand war. Ein schöner Saisonabschluss, keine Frage.»
Hinter Jenni und Peh belegte Hüsler den dritten Platz der SMR-Piloten. Doch diese Position musste hart erkämpft werden, weil von hinten das Trio Eigenmann, Lafranchi und Ghilardi anrauschte und in der letzten Runde bedrohlich aufschloss. «Das war knapp», schnaufte Hüsler im Ziel. «Meine Reifen waren am Ende. «Ich hätte wohl den Platz keine Runde länger mehr halten können. Vielleicht hatte ich auch einfach nicht den Mut, mit den rutschenden Reifen voll am Gas zu bleiben.» Eigenmann kam nur eine Sekunde hinter Hüsler ins Ziel. Auch Lafranchi war noch dran. «Eine Runde hätte noch sein müssen, dann hätte es wahrscheinlich für uns noch gereicht zum Überholen», sagte Lafranchi. Hinter Meister Nadelet sicherte sich Peh in Brünn den Superstock-600-Vizetitel 2012.
SMR Superstock 600 - Gesamtendstand 2012
1. Pascal Nadalet (CH/Kawasaki) 260 Punkte. 2. Michael Peh (D/Yamaha) 193. 3. Florian Hüsler (CH/Kawasaki) 172. 4. Michael Eigenmann (CH/Honda) 167. 5. Michael Ghilardi (CH/Yamaha) 116. 6. Lars Lafranchi (CH/Yamaha) 131. 7. Michael Kolb (CH/Yamaha), 101. 8. H.-R. Regenass (CH/Honda) 100. 9. Andreas Gysel (CH/Honda) 88. 10. Carsten Merz (D/Yamaha) 83. 10. Andreas Gysel (CH/Honda) 72. Quelle: http://www.swiss-moto-racing.ch