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Superstock 600 Sachsenring: Hüsler tanzte im Regen

Von Andreas Gemeinhardt
Florian Hüsler

Florian Hüsler

Florian Hüsler liess sich von den schwierigen Bedingungen auf dem Sachsenring nicht beeindrucken und holte sich beide Siege in der Superstock-600-Wertung.

Die IDM-Piloten drückten sich

Gegen das als Gäste antretende Kawasaki Schnock Team Shell Advance mit den IDM-Piloten Roman Stamm  und den Brüdern Christian und Philippe von Gunten hatten die SMR-Leute keine Chance, die drei standen beim Qualifying immer ganz oben auf der Liste der insgesamt 48 Teilnehmer. «Für uns ist das ein optimales Training hier», erklärte Teamchef Roman Raschle. «Die wechselnden Bedingungen waren perfekt, wir haben für trockene als auch nasse Verhältnisse viele Daten sammeln können. Nur die Temperaturen waren leider etwas zu niedrig.»

Roman Stamm führt in der aktuellen IDM Supersport-Zwischenwertung. «Roman ist klar auf den Titel angesetzt», erklärte Raschle. «Bei Philippe und Christian sind das Ziel ein Endrang unter den Top-10.» Neben den drei schnellen Kawasaki waren auch einige andere IDM-Piloten im Training dabei, darunter Jan Bühn und Sarah Heide. Doch am Sonntag waren keiner der IDM-Fahrer am Start. «Es ist einfach zu kalt. Mit 3 Grad Asphalt- und 5 Grad Lufttemperatur bringt das nichts, höchstens Trümmer und Verletzungen», erklärte Raschle.

 Lauf 1: Florian Hüsler mit einer tadellosen Leistung

Der erste Lauf musste wegen eines Abbruchs in zwei Teilen ausgetragen und am Ende zusammengerechnet werden. Im ersten Teil waren die beiden Romands Jéremy Ayer und SMR-Neuling Kevin Zufferey am flinksten unterwegs, doch Kawasaki-Reiter Florian Hüsler konnte den Rückstand im zweiten Teil mit einer tadellosen Leistung noch wettmachen. «Es war zwar arschkalt und ich habe mir beinahe die Hände abgefroren», erzählte Hüsler im Ziel. «Aber ich fahre grundsätzlich gerne im Regen. Ich habe mir das Rennen gut eingeteilt, nur die beiden Moto2-Gastpiloten Thomas Stingl und Felix Forstenhäusler waren zu schnell für mich. Nach zwei, drei heftigen Rutschern habe ich mich für Platzhalten entschieden, in der Schweizer Wertung lag ich eh ganz vorn.»

Auch der drittplazierte Zufferey fühlt sich wohl im Regen: «Immer, wenn die Bedingungen ganz schwierig sind, bin ich gut dabei», lachte der Honda-Pilot. Etwas weniger zufrieden war Ayer auf dem zweiten Platz: «Im ersten Teil lief es super, im zweiten unterlief mir ein grober Fehler und musste einen Umweg fahren, dadurch bin ich zurückgefallen.» SMR-Leader Lars Lafranchi wurde Vierter vor Michael Eigenmann. Während Matthias Ryter (Suzuki) von einem Gegner abgeräumt wurde, blieb Meister Pascal Nadalet (Kawasaki) nur enttäuschender zehnter Platz.

 Lauf 2: Florian Hüsler erneut unschlagbar

 Auch im zweiten Rennen erwies sich Florian Hüsler als zu stark für die landesinterne Konkurrenz. Nur die beiden Deutschen DRC-Piloten Thomas Stingl und Felix Forstenhäusler konnten wie schon im ersten Lauf vorne wegziehen. «Die Kawasaki lief absolut sensationell», meinte Hüsler. «Jakop Wipf hat mir bei der Elektronik geholfen, der äusserst erfahrene Peko Koch beim Set-up. Das hat mir enorm viel gebracht.» Jéremy Ayer, der in den ersten Runden noch vor Hüsler gelegen hatte, war mit dem erneut zweiten Rang zufrieden: «Für die Meisterschaft sind die beiden zweiten Plätze Gold wert, zumal Hüsler nicht die gesamte Saison dabei ist und Nadalet erneut nur wenige Punkte holte. Ich liebe es, im Regen zu fahren und habe das auch ausgiebig trainiert, aber zuviel riskieren wollte ich nicht. Deshalb liess ich Hüsler ziehen und sicherte die zweite Position nach hinten ab.»

Über seinen zweiten Podestplatz am selben Tag freute sich Kévin Zufferey: «Na, für den Einstand war das ganz gut, oder? Die Verhältnisse waren wirklich nach meinem Geschmack heute.» Bryan Leu wurde Vierter vor Michael Eigenmann. Weniger Glück hatte Lafranchi: «Ich war ruhig und meiner Meinung nach mit viel Reserven auf dem vierten Platz unterwegs, als ich mir plötzlich das Hinterrad wegrutschte», erklärte der SMR-Leader. «Ich war völlig überrascht. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen, ich habe so wertvolle Punkte verloren.» Nadalet, der erneut unter «ferner liefen» ins Ziel kam und sogar von der Spitze überrundet wurde, gab sich selbstkritisch: «Ich bin offenbar eine Pfeife im Regen. Ich hätte es gerne besser gemacht, aber das ging leider nicht. Für die Meisterschaft ist das natürlich erneut ein herber Rückschlag, aber insgesamt war es eine wichtige Erfahrung mehr für mich.»

In der SMR Superstock 600-Gesamtwertung ist die Spitze nahe zusammengerückt. Jéremy Ayer hat jetzt genauso viele Punkte wie Lars Lafranchi (63), und auch Michael Eigenmann liegt mit 58 Zählern dichtauf. Für Pascal Nadalet mit nur 27 Punkten dürfte hingegen die Titelverteidigung ein hartes Stück Arbeit werden.
Quelle: www.swiss-moto-racing.ch


SMR Superstock 600 Sachsenring - Lauf 1:
1. Florian Hüsler (CH/Kawasaki) 18:19,141, 2. Jérémy Ayer (CH/Honda), 3. Kévin Zufferey (CH/Honda), 4. Lars Lanfranchi (CH/Yamaha), 5. Michel Eigenmann (CH/Honda)

SMR Superstock 600 Sachsenring - Lauf 2: 1. Hüsler 21:10,021, 2. Ayer 3. Zufferey, 4. Bryan Leu (CH/Yamaha), 5. Eigenmann

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