Landshaag: Denkwürdiges Rennen für Toni Rechberger
1979 veranstaltete der MSC Rottenegg zum ersten Mal das Bergrennen von Landshaag nach St. Martin im Mühlkreis. Damals versammelte sich die gesamte österreichische Elite in der kleinen unweit der Donau gelegenen Ortschaft, um sich mit einigen Spezialisten aus dem benachbarten Ausland zu messen. Die Siege gingen bei der Premiere an die WM-erprobten Johann Parzer (125 ccm), Mühlfried Minich (250 ccm), Manfred Obinger (350 ccm), Herbert Prügl (500 ccm), Erich Ficker (über 500 ccm) und Wolfgang Stropek/Karl Altrichter (Seitenwagen).
In der Nennliste fand sich schon damals der Name Anton Rechberger. Bei seinem ersten Antreten landete der junge Heißsporn mit seiner Kawasaki im Straßengraben, blieb aber unverletzt. Noch drei weitere Male musste er in Landshaag zu Boden. 1990 landete er mit einem Trümmerbruch an der rechten Hand sogar im Krankenhaus. Es sollte bis zum Vorjahr – in Julbach brach er sich elf Rippen und das Schulterblatt, dazu kam eine Lungenquetschung – die schwerste Verletzung sein, die sich der Oberösterreicher in seiner langen Karriere zugezogen hatte.
Rechberger, der lange Zeit aus österreichischer Sicht die einzige Konstante bei den internationalen Straßenrennen war und bei der Tourist Trophy 35 Zielankünfte bei ebenso vielen Starts – die 100-Prozent-Quote ist heute noch ein ungefährdeter Rekord – wäre wohl der einzige Aktive, der an allen Landshaag-Rennen teilgenommen hätte, aber ein zweijähriger, berufsbedingter Auslandsaufenthalt ließ ihn zwei Rennen versäumen.
Für den motorsportlichen Evergreen ist der heurige Bergklassiker in vielerlei Hinsicht eine denkwürdige Veranstaltung. Der Jungpensionist, der in Landshaag zwei Gesamtsiege (1988 und 2010) sowie zwei Klassensiege (2014 und 2015) vorzuweisen hat, ist es sein hundertstes Bergrennen. Darüber hinaus blickt er auf 40 Landshaag-Teilnahmen zurück, außerdem ist es auch sein 30. Berg-EM-Lauf und sein 450. Rennen.
Ob Rechberger, wie er kürzlich im Rahmen einer Pressekonferenz durchblicken ließ, tatsächlich zum letzten Mal die 3650 Meter lange Strecke rennmäßig unter die Räder seiner Suzuki GSX-1000R nehmen wird, bleibt abzuwarten. Zumindest künftige Teilnahmen in den Klassen für historische Motorräder hat der 64-jährige Familienvater bereits kategorisch ausgeschlossen.
Zeitplan
Training:
22. April 2023 von 12:00 bis 17.00 Uhr
23. April 2023 von 08.30 bis 11.00 Uhr
Rennen:
23. April 2023 ab 12.00 Uhr