Bergrennen Julbach: Gangl und Bottalico holen Titel
Nach der Traditionsveranstaltung in Landshaag musste beim Bergrennen in Julbach die Entscheidung um die Titel in der österreichischen Bergrennsport Staatsmeisterschaft 2023 fallen. In der Klasse 1000 Superstock & Superbike führten der Österreicher Andreas Gangl und der Italiener Maurizio Bottalico die Wertung mit dem Punktemaximum an. In der Klasse 600 Superstock & Supersport kam Emanuel Reisinger als Führender ins obere Mühlviertel.
Für Reisinger nahm der Samstag kein gutes Ende. Nachdem er im ersten Durchgang die Bestzeit erzielt hatte, zog sich der Oberösterreicher danach bei einem Sturz so schwere Verletzungen zu, dass an eine Rennteilnehme nicht zu denken war und er somit seinen Titel nicht verteidigen konnte. Dasselbe Schicksal erlitt übrigens auch der von der IRRC Supersport bekannte Steirer Gregor Morf.
Dass Bottalico aus einem speziellen Holz geschnitzt ist, zeigen seine drei Titel in der Berg-EM. Auch beim Manx GP auf der Isle of Man hat der Italiener bereits seinen Mann gestellt. Obwohl er zuvor noch nie in Julbach war, kam er auf Anhieb mit der im äußersten Nordwesten von Oberösterreich gelegenen Strecke zurecht. Im Training musste er sich nur dem französischen Streckenrekordhalter und Julbach-Seriensieger Jean Luc David geschlagen geben.
Im ersten Rennlauf war Bottalico in der Superbike-Kategorie dann um über eine Sekunde schneller als David. Mit 1:04,584 Minuten blieb er deutlich unter der alten Bestmarke. Auch im zweiten Durchgang hatte er die Nase um einige Hundertstelsekunden vor David. Der letzte Platz auf dem Podium ging an den Österreicher Andreas Gangl, der den Italiener Christian Steinhauser und seinen Landsmann Wolfgang Gammer knapp hinter sich lassen konnte.
Gangl hielt sich mit seinem Sieg in der Superstock-Klasse vor seinem Freund und Heating-Factory-Teamkollegen Gammer, Raphael Hoffmann, Roland Pühringer und Thomas Altendorfer schadlos. Damit holte sich Österreichs flottester Justizwachebeamte nach 2017, 2019 und 2021 zum bereits vierten Mal den Titel in der Klasse 1000 Superstock & Superbike.
Die Abwesenheit von Reisinger nützte Bottalico, der vor seinem italienischen Landsmann Carmine Matarazzo, den Österreichern Thomas Moser und Patrick Feßl sowie der schnellsten Dame im Teilnehmerfeld, der Lokalmatadorin Svenja Wurm, die Klasse Superstock 600 für sich entschied, zum Titelgewinn. Er ließ auf seiner seriennahen Superstock-Maschine sogar die Fahrer der Supersport-Kategorie hinter sich.
Weil Raphael Bellavoine – der Franzose gewann in Landshaag beide Läufe der Supermoto-Klasse – die weite Anreise nach Julbach nicht auf sich nahm, reichten Matarazzo ein dritter und ein zweiter Platz zum Titelgewinn. Den Klassensieg holte sich der Titelträger der letzten zwei Jahre, der Österreicher Philipp Neumüller.
Die Klassensieger
Historisch
Classic bis 350 ccm: Frank Seidl (D), Yamaha. Classic bis 500 ccm: Bert Heider (D), Yamaha. 125GP: Guido Testoni (I), Honda. 250GP/Classic 500 ccm: Roberto della Latta (I). Classic 750: Hermann Altenhuber (A), Suzuki. Classic Superbike: Johannes Hörndler (A), Suzuki. Seitenwagen 8a: Roland und Maria Gundinger (A), Fiddaman Kneeler. Seitenwagen 8b: Armin Pfalz/Dirk Lüttke (D), Haller. Seitenwagen 8c: Peter und Helga Gierlinger (A), KMS. Classic Special Open 9a: Karl Heinz Vielgut (A), Kawasaki. Classic Special Open 9b: Reinhard Maier (A), Yamaha.
Youngtimer Open bis 750 ccm: Daniel Nigl (A), Yamaha. Youngtimer Open bis 1300 ccm: Thomas Mitgutsch (A), Ducati.
125 ccm/Moto3: Wilhelm Eßsl (A), Yamaha. 250 ccm: Guido Testoni (I), Honda. Bis 500 ccm: Thomas Wochensländer (A), KTM. Supersport 300: Daniele Stolli (I), Yamaha. Superstock 600: Maurizio Bottalico (I), Yamaha. Supersport: Philipp Fuchs (A), Kawasaki. Superstock 1000: Andreas Gangl (A), Suzuki. Superbike: Maurizio Bottalico (I), BMW. Supermoto-Challenge: Philipp Neumüller (A), Husqvarna. Supermoto Open: Philipp Neumüller (A), Husqvarna. Special Bike: Andreas Burgschachner (A), KTM. Seitenwagen bis 1200 ccm: Günther Bachmaier/Hermann Bachmaier (A), LCR.