Christian Lobmayr: «Es ist schwer ans Limit zu gehen»
In den letzten Jahren gehörte Christian Lobmayr in den Kategorien Superstock 600 und Supersport zur Elite der österreichischen Berg-Rennfahrer. Bei den einzigen zwei verbliebenen Veranstaltungen dieser Art im Rennkalender lieferte er sich immer wieder spannende Kämpfe mit dem Italiener Francesco Curinga und seinen Landsleuten Thomas Anderl, Emanuel Reisinger, Rene Pointinger oder Mario Gastinger um den Klassensieg.
2015 lieferte er in Landshaag nicht nur zwei Laufbestzeiten ab, im ersten Durchgang blieb er mit 1:14,768 min als erster Superstock-600-Pilot unter der lange für unmöglich gehaltenen Marke von 1:15-Minuten. Nach den Rängen 4 und 3 in Julbach stand er am Saisonende als Gesamtsieger im österreichischen Bergpokal dieser Kategorie fest. Vier Jahre später hieß der Sieger im Bergpokal wieder Christian Lobmayr, dieses Mal allerdings in der Supersport-Klasse.
2020 hatte sich der Vater dreier Töchter einiges vorgenommen, doch bevor es zum ersten Rennen ging, lag Lobmayr mit neun gebrochenen Rippen, einem kollabierten Lungenflügel und einem kaputten Schlüsselbein für eine Woche im Krankenhaus. Eine Probefahrt nach einer Motorrevision endete für den Yamaha-Piloten in einem mit großen Schmerzen verbundenen Highsider.
«Nach diesem unnötigen Sturz ist es einfach schwer so gnadenlos ans Limit zu gehen wie man es muss, um heutzutage vorne mitzumischen. Dafür fehlt es mir an der erforderlichen Leichtigkeit. Auch familiär und beruflich muss man in meinem Alter langsam andere Prioritäten setzen. Ich bin jetzt 40 Jahre alt und durfte 15 Megajahre meine Leidenschaft ausleben», erklärte der Oberösterreicher, der vor zwei Jahren eine Firma im Bereich Brandschutz gegründet hat.
Für seinen Abschied vom Rennsport suchte sich Lobmayr das Int. Silkolene Bergrennen in Landshaag, das wegen der einzigartigen Publikumskulisse längst zur Kultveranstaltung geworden ist, aus. Auch dieses Jahr strömte eine rekordverdächtige Anzahl an Fans an die Strecke im Mühlviertel. Mit zwei vierten Plätzen in den Klassen Superstock 600 und Supersport bedankte er sich bei seiner Familie, seinem langjährigen Mechaniker Robert Hattinger, seinem Motorenbauer Stefan Grübelbauer und seinem Fanclub.