Fehlende Motivation: Wolfgang Gammer (43) hört auf
Wolfgang Gammer ist eine der schillerndsten Erscheinungen im österreichischen Motorradrennsport. Der Oberösterreicher konnte in der Vergangenheit eine große Schar an Fans um sich scharen. Nachdem er sich 2013 in der österreichischen Superbike-Meisterschaft nur dem früheren WM-Piloten Andreas Meklau geschlagen geben musste, entdeckte er seine Liebe zum Berg-Rennsport, wo er sich rasch zu einem Siegfahrer entwickelte.
Vor allem die Zweikämpfe, die er sich mit seinem Heating-Factory-Teamkollegen und Freund Andreas Gangl lieferte, entzückte die Rennsportfans. Von 2015 bis 2018 behielt der BMW-Pilot beim Bergrennen in Landshaag, bei dem er sich vier Mal in Folge den Gesamtsieg holen konnte, stets die Oberhand. Im Kampf um die Meisterkrone wechselten sie sich dagegen regelmäßig ab, wobei 2016, 2018 und 2022 der Titel an Gammer ging.
Seinen wohl größten Erfolg feierte der leutselige Publikumsliebling aus Seebach bei Eferding, der wegen seiner umgänglichen Art bei seinen Konkurrenten gleichermaßen respektiert und beliebt ist, im Jahr 2018 mit dem Gewinn des Titels in der Berg-Europameisterschaft der Klasse Superbike.
Nur zwei Tage nach seinem 43. Geburtstag und wenige Wochen vor der ersten Veranstaltung zur österreichischen Berg-Meisterschaft schockte Gammer seine Community mit der Ankündigung seines Rücktritts: «Weil ich mich die letzten Jahre nicht mehr richtig motivieren konnte, habe ich mich entschlossen, heuer in Landshaag nicht mehr an den Start zu gehen.»
«Für zwei Veranstaltungen pro Jahr in den letzten fünf Jahren steht einfach zu viel Wert herum, deswegen werde ich die Bikes verkaufen! Also, wenn wer was schnelles Siegfähiges braucht, kann er sich gerne melden! Reifen, Reifenwärmer Felgen usw. stehen ebenso zum Verkauf. Danke allen, die mich so tatkräftig in meiner Karriere unterstützt und gesponsert haben. Werde mich jetzt aufs Kickboxen und Cabrio fahren konzentrieren.»