Michael Leib hat noch kein Team für 2013
Michael Leib beim SX in Stuttgart
Michael Leib erlebte dieses Jahr eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Beim dritten Grand Prix in Italien stand der Yamaha-Pilot auf dem Podium, dann wurde er vom Epstein-Barr-Virus heimgesucht und musste fast die komplette restliche Saison pausieren.
Trotzdem bekam der 21-Jährige einen Vertrag für nächste Saison beim CLS-Kawasaki Team. Kurz vor der Mannschafts-WM wurde der Kontrakt jedoch wieder gekündigt, weil sich das Team ernsthafte Sorgen um den gesundheitlichen Zustand von Leib machte.
Zu Unrecht, wie der Amerikaner beim Supercross in Stuttgart bestätigte. «Ich habe keine Top-Ergebnisse geholt», räumte Leib ein. «Aber das war erst mein zweites SX-Rennen auf einer 450er. Das Bike ist noch zu stark für mich, ich bin körperlich eher für die SX2-Klasse geeignet. Aber jeder hat gesehen, dass ich gesund bin und Motorrad fahren kann wie zuvor.»
«Was CLS mit mir gemacht hat, ist absolut inakzeptabel», ärgert sich der Amerikaner. «Als ich bei meinem Comeback in Matterley Basin keinen guten Eindruck machte, sind sie nervös geworden. Aber es war klar, dass ich dort keine Bäume ausreissen würde, ich war schliesslich drei Monate vorher zu Hause auf der Couch gelegen und konnte nicht trainieren. Danach ging alles sehr schnell. Ich habe keine wirkliche Chance bekommen zu beweisen, dass ich wieder fit bin. Das ist kein faires Verhalten.»
«Jetzt muss ich schauen, was ich nächstes Jahr machen werde», blickt Leib in die Zukunft. «Die Supercross-Rennen in Europa fahre ich für das Beuersfoon Suzuki Team. Wir sprechen auch über eine WM-Saison, dann allerdings ganz klar in der SX2-Klasse. Parallel dazu führe ich Gespräche in den USA mit verschiedenen Teams. Ich werde wohl auf jeden Fall die Supercross-Saison in den Staaten bestreiten, danach müssen wir sehen, ob ich wieder nach Europa komme oder nicht.»
«Ich habe mich vom Privatfahrer zu einem Werksvertrag hochgekämpft», schildert Leib. «CLS-Kawasaki hat mich wieder zurück in den Dreck geworfen wie ein Stück Müll. Ich möchte allen beweisen, dass dies ein Fehler war.»