DM-Quali Harsewinkel: Class vor Höllbacher, Hiemer
Das geänderte Reglement von 2014 sieht vor, dass die S1-Klasse bis 450 ccm und die hubraumoffene S2-Klasse sämtliche Trainings und das zweite Rennen am Sonntag gemeinsam durchführen. In der mit 28 Startern vollen Bahn im Harsewinkler Emstalstadion war Markus Class auf seinem S2-Husqvarna-2-Takter der Mann, der die Pace setzte.
«Besser konnte es eigentlich nicht laufen. Wir haben vom Grundsatz noch immer das gleiche Motorrad wie im letzten Jahr und nur etwas am Fahrwerk herumgeschraubt», erklärte der Wormser Polesetter. «Ich habe viel Motocross trainiert und bin entspannter als im Vorjahr. Die Vorzeichen für Sonntag sind super. Zwei Siege sollten möglich sein, wenn alles vernünftig läuft.»
Mit einem Rückstand von 1,2 Sekunden auf Class landete Kevin Würterle auf Startplatz 2. «Das viele Cross- und Speedway-Training hat sich voll ausgezahlt. Ich sitze heute erst zum zweiten Mal auf der Supermoto-Maschine. Ich hoffe, dass ich am Sonntag in der S2 aufs Podest fahren kann», freute sich der Memminger.
Jan Deitenbach hatte etwas Pech im Verkehr auf der vollen Bahn, «sonst wären noch 2/10 sec drin gewesen, aber sonst sind wir zufrieden».
Husqvarna ist wie KTM
Der letztjährige S1-Meister Lukas Höllbacher war nach seinem Umstieg von KTM auf Husqvarna auch im ersten Quali der S1-Klasse der Schnellste. «Ich bin voll zufrieden! Das Motorrad ist annähernd gleich mit dem vom letzten Jahr. Der Rahmen ist ja KTM und wir profitieren davon, dass im letzten Jahr schon alles gut funktioniert hat. Die Bremsanlage funktioniert noch nicht so gut, daran müssen wir arbeiten. Da fehlt mir noch ein bisschen das Vertrauen», erklärte der Österreicher SPEEDWEEK.com. «Ich schaue mal, dass ich die Meisterschaft etwas lockerer angehe, da die Saison noch lang ist und ich einen Ausfall vermeiden möchte. Ich muss auch mal sehen, wie das mit dem gemeinsamen Start von S1 und S2 funktioniert. Ob das kompliziert oder eventuell auch riskant ist. Ich werde es einfach locker angehen und auf mich zukommen lassen.»
Der zweifache Weltmeister Bernd Hiemer war gegen Ende der letzten Saison Höllbachers härtester Widersacher und fordert den Österreicher auch dieses Jahr heraus. «Ich hatte etwas Pech mit dem Verkehr auf der Strecke und musste gegen Ende zwei schnelle Runden abbrechen, bei denen sicherlich noch 3 bis 4/10 sec drin gewesen wären. Ich hatte auch etwas Probleme mit den Unterarmen, bin aber für Sonntag auf die Renndistanz sehr zuversichtlich, dass ich mit Lukas um den Sieg kämpfen kann», erklärte der Leutkircher.
KTM-Markenkollege Markus Volz setzt ebenfalls auf das Rennen: «Dafür, dass ich die Strecke in Harsewinkel nicht mag, bin ich mit einem Startplatz in der ersten Reihe zufrieden. Ich hoffe auf einen guten Start und dann sehen wir, was das Rennen bringt. Im Rennen kann viel passieren.»
Kopf voraus in die Bande gekracht
Tim Schön hatte am Ende der Sandbahn einen Unfall, nach dem das Qualifying für längere Zeit unterbrochen wurde. «Er verlor auf dem rutschigen Sand das Hinterrad ähnlich wie bei einem Highsider. Danach flog er mit dem Kopf voraus in die Bande der Sandbahn», berichtete Augenzeuge Jamie van Sikkelerus.
Nach ersten Informationen vom Teamkollegen hat Schön eine Fraktur des Schlüsselbeins sowie ein Schleudertrauma und eine Gehirnerschütterung. Ob weitere Verletzungen im Schulterbereich vorliegen, muss noch untersucht werden.
Ergebnisse S1-Qualifying
1. Lukas Höllbacher (A), Husqvarna, 1:02,127 min
2. Bernd Hiemer (D), KTM, 1:02.558
3. Markus Volz (D), 1:02.594
4. Marc-Reiner Schmidt (D), KTM, 1:02.827
5. 5. Manuel Hagleitner (A), KTM, 1:02.910
Ergebnisse S2-Qualifying
1. Markus Class (D), Husqvarna, 1:01.780 min
2. Kevin Würterle (D), KTM, 1:02.988
3. Jan Deitenbach (D), Suzuki, 1:03.097
4. Rolf Bauer (A), KTM, 1:03.219
5. Dirk Spaniol (D), Suzuki, 1:03.416