Kevin Würterle versucht sich auf der Sandbahn
Speedway und Langbahn liegt bei der Familie Würterle im Blut. Vater Peter «WüPa» Würterle gehörte in den 1980er-Jahren zu Deutschlands besten Speedway-Piloten, Onkel Gerd Riss ist Langbahn-Rekord-Weltmeister. Cousin Erik Riss (18) wurde bereits Deutscher Vizemeister und fährt 2014 als einer der jüngsten Piloten aller Zeiten im Grand Prix.
Nun will auch Supermoto-DM-Pilot Kevin Würterle an Himmelfahrt (29. Mai) einen Ausflug auf die Sandbahn in Herxheim wagen. Alles begann mit einem Bericht über Würterles Start beim Supermoto der Nationen im DMSB-Magazin «Vorstart». «Klaus Dudenhöffer hat den Bericht gelesen und fand ihn so klasse, dass er mich angesprochen hat. Er hat mir gesagt, dass er es toll fände, wenn ich in Herxheim fahren würde. Da ich eh viel mit meinem Cousin Erik Riss zusammen bin, gibt es wenig Gründe nicht anzutreten», erklärte der Memminger, wie es zu dem B-Lizenz-Start in Herxheim kommt. «Ich habe mich dann mit meinem Mechaniker besprochen, dann war sehr schnell klar, dass ich starten werde.»
Würterle hat die ersten Meter auf dem Motorrad von Erik Riss zurückgelegt. Mit diesem wird er auch in Herxheim zum Rennen antreten. «Ich habe bereits mit Erik Speedway trainiert, aber noch keine Langbahn. Es war schwerer als erwartet. Von Harsewinkel mit der Supermoto-Maschine bin ich es gewohnt, einfach Gas auf, umlegen und rein. Mit dem Speedway-Motorrad hast du so viel Grip, dass es das Motorrad aufstellt, sobald du etwas vom Gas gehst. Du brauchst eine Riesenüberwindung, die Kiste in die Kurve zu legen. Ich muss ehrlich sagen, das habe ich unterschätzt, aber es ist trotzdem sehr geil zu fahren», berichtete Würterle über seine ersten Erfahrungen.
«Erik und auch mein Onkel Gerd waren der Meinung, dass ich zu Beginn Probleme mit dem Driften haben werde und nicht einmal eine halbe Kurve im Drift schaffe», so der 20-Jährige weiter zu SPEEDWEEK.com. «Im zweiten Turn den ich gefahren bin, habe ich es dann aber gleich geschafft die komplette Kurve durchzudriften. Ich dachte mir einfach, wieso soll ich es nicht mal probieren und mich trauen – und es hat dann auch sofort geklappt. Da waren die beiden schon etwas baff und begeistert! Erik hat mir erzählt, dass er fast ein halbes Jahr gebraucht hat, bis er eine Kurve ganz durchdriften konnte. Und er ist sicherlich nicht untalentiert», sprudelte es vor Begeisterung aus Würterle heraus.
Der Allgäuer wird weiterhin mit Riss trainieren gehen, um für Herxheim vorbereitet zu sein. Sein Cousin traut ihm in seinem ersten Langbahnrennen einen Platz auf dem Podium zu. «Wenn ich mich nicht blöd anstelle», so Würterle. «Eigentlich sollte mir die Sandbahn liegen. In Harsewinkel habe ich immer die besten Ergebnisse der ganzen Saison, das ist der Off-Road-Teil, der mir am besten liegt.»