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Jochen Jasinski: Ehrlich und nonkonform

Von Ralf Deutzmann
Jochen Jasinski verabschiedete sich

Jochen Jasinski verabschiedete sich

Mit dem Supermoto-DM-Finale im Gewerbepark Breisgau bei Freiburg beendete Jochen Jasinski seine illustre Karriere.

Für das Urgestein war es ein Wochenende der gemischten Gefühle. Bereits zum Saisonstart hatte Jochen Jasinski verkündet, dass dies definitiv seine letzte Saison als Rennfahrer sein würde. Bis zum Finale geriet sein Entschluss nicht ins Wanken, diesmal macht JJ ernst.

In die Freude über den Titel des Deutschen Meisters in der Klasse S2 mischte sich deshalb bei den letzten Rennen der Saison eine gehörige Portion Wehmut darüber, nach mehr als 25 Jahren Abschied vom aktiven Renngeschehen zu nehmen.

Unterstützt wurde diese Entscheidung durch den Umstand, dass Jochen sich bei einem Sturz im belgischen Bilstain im Sommer die Rotatorenmanschette in der Schulter abgerissen hatte, und seitdem den rechten Arm nicht mehr heben kann: «Ziehen und drücken ist kein Thema, ich kriege ihn eben nur nicht mehr hoch. Nach Mettet, meinem definitiv letzten Rennen, und den anschließenden Wochen wird sich zeigen, ob das Problem durch eine OP behoben werden kann. Allerdings bin ich mit 42 dann auch schon in einem Alter, wo man sich fragt, wie viele Sturzverletzungen man sich überhaupt noch leisten kann, wenn man für die restliche Hälfte seines Lebens noch einigermassen beweglich sein will.»

Bedauern machte sich im Lauf des Wochenendes auch bei den Weggefährten breit, die JJ begleitet haben und mit ihm nicht immer einer Meinung waren. Jasinski hat sich in der Supermoto-Gemeinde über die Jahre den Ruf eines zwar geradlinigen, aber durchaus nicht unkomplizierten Mannes erarbeitet, der manchmal lieber gegen als mit dem Strom geschwommen ist, und dem es dabei herzlich egal ist, was andere davon halten.

Als Husaberg für die Saison 2011 einen entsprechenden Zweitakter auflegte, war deshalb niemand ernsthaft verwundert, das ausgerechnet Jochen Jasinski es sich auf die Fahnen geschrieben hatte, dieser im Supermoto längst totgesagten Technik zu neuer Ehre zu verhelfen. Von Beginn an war er felsenfest davon überzeugt, mit diesem Motorrad in der Klasse S2 den Meistertitel erreichen zu können, und wurde dafür im Grossen und Ganzen belächelt.

Allen Spöttern zum Trotz bewies er in dieser Saison mit einer lückenlosen Siegesserie, dass er Recht hatte: der Zweitakter ist in dieser Klasse eine vollwertige und absolut konkurrenzfähige Rennmaschine.

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