«Jochen Jasinski war eine Ausnahme»
Jochen Jasinski liess sich von seinem Team feiern
«Ich kenne Jochen noch von Hermann Kurz, habe ihn dort als Motocross-Fahrer kennengelernt und war dann sein Teamchef», sagt Markus Haas. «Jochen und ich sind seit zehn Jahren als Team zusammen. Ich habe schon mit vielen Fahrern zusammengearbeitet, aber Jochen ist eine Ausnahme. Er ist unglaublich ehrlich. Ich habe es noch nicht erlebt, dass sich mit einem Fahrer so eine riesige Freundschaft auch neben der Strecke entwickeln kann.»
«Viele sehen Jochen als Nörgler», weiss Haas. «Wahrscheinlich ist es ein Schutzfaktor, dass er die Leute nicht an sich heranlässt. Er lebt nach dem Motto, dass die, die es wert sind, sich auch darum bemühen. Im Grund ist er ein herzensguter Mensch und würde alles für dich machen. Wenn du ein Problem hast und Jochen 500 km fahren muss – egal, er steht da. Es ist schade, dass die Leute ihn nicht von der Seite kennenlernen.»
«Mit Jochen kannst du dich an der Strecke wegen des Motorrads streiten und richtig in die Haare kriegen, abends dann essen gehen und zusammen lachen und am nächsten Morgen um 8 mit dem Streit genau da weitermachen, wo man am Vortag aufgehört hat. Wir haben uns oft in der Wolle gehabt wegen irgendwelcher Themen, wo ich ihn hätte umbringen können und er mich. Wir sind uns ähnlich und beide sehr direkt.»
«Es ist sehr schade, dass Jochen aufhört, aber es ist der richtige Zeitpunkt zum Aufhören. Wir hatten 2009, nachdem er Meister war, uns schon geärgert, dass wir damals nicht aufgehört haben. Viele fahren und fahren und fahren und sind dann irgendwann Zehnter oder Zwölfter und hören dann auf … Jetzt war es der perfekte Zeitpunkt. Alle Rennen gewonnen, alle Poles geholt! Das war eine beeindruckende Leistung. Aber es ist für Jochen trotzdem hart. Jochen brennt noch immer.»
«Du kannst mit Jochen sehr gut Motorräder entwickeln, und das ist es, was so Spass macht. Wir sind im Grund eine Werkstatt. Wir kennen zwar viele Leute drum herum, die uns gerne und viel helfen, aber das Ganze so auf den Weg zu bringen ist für eine normale Werkstatt unheimlich schwierig. Jochen war nie abgehoben und hat Forderungen gestellt. Andere Fahrer wollen zuerst was haben und dann schauen sie mal, was sie eventuell machen. Jochen ist da sehr bodenständig und schaut, dass wir weiterkommen und setzt auch sein eigenes Geld mit ein.»
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