Wie viel Nachwuchs steckt in der Supersport-WM 300?
Die Rennen der neuen Supersport-WM 300 waren bisher sehr unterhaltsam
Das Konzept von drei Hubraumklassen hat sich in der MotoGP bewährt. Von der Moto3 über die Moto2 können sich die besten Piloten durchsetzen, bis sie im Idealfall ein Motorrad in der MotoGP ergattern. Yamaha-Star und zweifacher Saisonsieger Maverick Vinales ist das Paradebeispiel einer erfolgreichen Fahrer-Entwicklung.
So soll es nach Vorstellung der Dorn zukünftig auch in der Superbike-Serie funktionieren. Die 2017 eingeführte Supersport-WM 300 dient dem Einstieg. Teams der Supersport-WM (mit 600ccm) sollen die vielversprechendsten Piloten entwickeln, bis diese später auch für die Superbike-WM tauglich sind.
Die Idee traf auf fruchtbaren Boden, schon in der Debütsaison meldeten sich 35 Piloten und Pilotinnen für die Supersport-WM 300 an. Startberechtigt sind Teilnehmer ab 15 Jahren. Damit tritt die seriennahe Meisterschaft sogar in Konkurrenz zur Moto3, wo man mindestens 16 Jahre alt sein muss.
Ein Blick auf die Teilnehmerliste von Assen zeigt: Nur vier Teenager waren 15 Jahre alt, sieben 16 Jahre. Dagegen waren zwölf der insgesamt 38 Teilnehmer 20 Jahre und älter. Vier sind bereits 24 Jahre alt – das Maximalalter in der Supersport-WM 300 wurde auf 28 festgesetzt.
Nach nur zwei Rennen lässt sich schwer beurteilen, welche jungen Piloten am Ende der Saison aus der Masse herausstechen werden. An der WM-Spitze hat sich aber mit Scott Deroue (21) ein erfahrener Pilot festgesetzt, der bereits seit 2011 international unterwegs ist. Mit 19 Jahren gewann der Niederländer die britische Moto3 (2015), im Red Bull Rookies Cup wurde er 2012 Zweiter. In der Moto3 konnte Deroue 2014 mit einer Kalex-KTM jedoch nie in die Top-15 fahren.
Entsprechend der Philosophie der Supersport-WM 300 engagiert sich Yamaha. Dem besten der sechs Piloten im Förderprogramm «bLU cRU» winkt eine Beförderung ins Werksteam der Supersport-WM 2018. Die Piloten sind zwischen 15 und 19 Jahre alt.