So funktioniert die neue Supersport-WM 300
Die italienische Serie Sport 4T stand der Supersport-WM 300 Pate
Für die neue Supersport-WM 300 gilt ein Mindestalter von 15 Jahren, stolze 35 Stammpiloten haben sich für die Debütsaison eingeschrieben – darunter zwei weibliche Rennfahrer. Beim Saisonauftakt in Aragón ergänzen zwei Wildcard-Piloten das bereits gewaltige Teilnehmerfeld.
Die neue Klasse soll die boomende Sparte der kleinvolumigen Supersport-Motorrädern abdecken. Vier Hersteller haben bereits Bikes für die Supersport-WM 300 homologieren lassen. Diese Motorräder sind Honda CBR500R, Kawasaki Ninja 300 (EX300ADF), Yamaha YZF-R3 und KTM RC390 – für die KTM konnte sich jedoch kein Teilnehmer erwärmen. Es wird erwartet, dass weitere Hersteller einsteigen werden.
Die Honda CBR500R kommt als eher biederes Motorrad her. Der Motor hat 471 ccm, verteilt auf zwei Zylinder, die Leistung wird mit 48 PS angegeben. Fahrfertig nähert sich das Bike mit 194 kg der 200-kg-Marke.
Optisch sportlicher kommen die Gegner daher. Yamaha hat der R3 einen Hubraum von 321 ccm verpasst, der mit 42 PS gut im Futter steht. Mit einem Gewicht von nur 169 kg fahrbereit bringt der kleine Sportler deutlich weniger auf die Waage als die Honda.
Der Einzylindermotor der KTM RC390 verfügt über einen Hubraum von 373 ccm und leistet üppige 44 PS. Auffällig ist der aufwändig gestaltete Gitterrohrrahmen. Bei einem Trockengewicht von 147 kg dürfte die KTM noch einmal deutlich leichter sein als die Yamaha.
Eine echte 300er schickt nur Kawasaki ins Rennen – die Ninja 300 hat sogar nur 296 ccm. Der Zweizylindermotor soll 39 PS leisten. Mit 177 kg liegt die Bonsai-Ninja auf dem Niveau der Yamaha R3.
Um Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Motorräder auszugleichen, wurden Gewichts- und Drehzahllimits ins vorläufige Reglement aufgenommen, die jederzeit von der Superbike-Kommission angepasst werden können.
Die Honda muss bei Saisonstart mindestens 150 kg wiegen, Kawasaki und Yamaha 140 kg und KTM 136 kg. Hinsichtlich der Drehzahl müssen sich Honda und KTM mit 10.500 U/min begnügen, Kawasaki und Yamaha sind 13.000 U/min erlaubt.
Reifenlieferant wird wie bei allen anderen Superbike-Serien Pirelli sein. Die leichteren Kawasaki, KTM und Yamaha bekommen einen 140er Hinterreifen verpasst, die Honda einen 160er Reifen. Die Anzahl der verfügbaren Trocken- und Regenreifen sind sehr limitiert.
Interessant: In der Supersport-WM 300 wird es kein Motorenlimit geben.
Alle Teile an Motor, Einspritzung/Benzinpumpe, Getriebe, Kupplung, Airbox und auch am Rahmen müssen der Serie entsprechen. Die Umrüstung auf eine Kit-Elektronik ist erlaubt, so wie auch Modifikationen der Bremse und Auspuffanlage gestattet sind (max 107 dB/A).
Für Data-Recording inkl. Sensoren und Federelemente ist ein Preislimit festgeschrieben.