Zwei Supersport-Klassen: 119 Fahrer wollen dabei sein
Der Supersport-WM mangelte es vorübergehend an Interesse, jetzt geht es aufwärts
Die Superbike-WM mit ihren Rahmenklassen hat ihr Tief überwunden, so viel lässt sich nach fünf Jahren Dorna-Management sagen. Die Technikkosten wurden gesenkt, die TV-Abdeckung weltweit ist besser als je zuvor, gleiches gilt für die Inhalte auf der Website und auf allen Social-Media-Kanälen. Für sämtliche Überseerennen kommt die Dorna für die Transportkosten des Materials auf.
Und die Wirtschaftskrise in den meisten Ländern Europas ist überwunden.
Für 2018 wurden 74 Plätze für die Supersport-300-Klasse, 45 für die Supersport- und 26 für die Superbike-WM angefragt. Bei den Superbikes wird es maximal 23 Plätze geben, sagt HPC-Power Suzuki ab, nur 22. In den beiden Supersport-Kategorien werden es jeweils zirka 35 Fahrer werden, die genaue Zahl wird noch verkündet.
«Wir haben mehr Interessenten als Plätze, jetzt können wir filtern», sagte Gregorio Lavilla, WorldSBK Sport-Direktor, im Exklusiv-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir wussten, dass die Supersport-300-WM ein Erfolg wird. Wir bieten ein sehr gutes Produkt zum vernünftigen Preis und mit sehr gutem Image. Das führt dazu, dass die Leute zu uns kommen und nicht an einer anderen Meisterschaft teilnehmen wollen.»
Bei der Übernahme der Superbike-WM durch die Dorna im Herbst 2012 wurden zuerst die Superbikes als Königsklasse in den Fokus gerückt. Die letzten zwei Jahre wurden auch die Unterklassen vermehrt in die Promotion eingebunden.
Für 2017 wurde die neue Klasse Supersport 300 eingeführt, jetzt gibt es den gleichen dreistufigen Aufbau wie in MotoGP. Die Dorna erkannte, dass sie den Unterkategorien Raum bei den Medien und der Promotion einräumen muss, wenn aus ihnen tatsächlich die zukünftigen Superbike-Fahrer kommen sollen.
Und es muss mehr Konstanz einkehren, bei Fahrern, Teams und Sponsoren.
«Wir müssen herausfinden, weshalb es in der Supersport-WM so viele Wechsel gibt», unterstreicht Lavilla. «Wird die Kategorie nicht gut genug präsentiert? Ist es, weil die Teams nicht in der Lage sind, die Medienpräsenz zu nützen? Oder weil sie den einfachsten Weg wählen und sich nicht richtig um ihr Budget kümmern? Oder ist die Klasse zu teuer? Oder hat sich der Markt verändert, die Hersteller verkaufen keine solchen Motorräder mehr und investieren deshalb nicht mehr in die Teams? Oder müssen wir direkt mehr in die Teams investieren oder ihnen mehr Sendezeit geben? Wir analysieren all diese Dinge.»
Der spanische Manager weiter: «Ich höre oft, dass die Dorna mehr in die Teams investieren soll – das ist der einfachste Weg. Ich kann aber sagen, dass wir die TV-Abdeckung und -Qualität in den letzten fünf Jahren deutlich gesteigert haben. Wie sehr haben das die Teams zu ihrem Vorteil genützt, um ihr Projekt neuen Sponsoren schmackhaft zu machen? Die letzten Jahre hat sich gezeigt, dass vor allen die Teams erfolgreich sind, die es als Geschäft betrachten. Wer ein Geschäft machen will, macht alles Nötige und das richtig. 90 Prozent unserer administrativen Probleme während der Saison sind, dass ein Team zu uns kommt und sagt, dass ein Fahrer seine Verpflichtungen nicht erfüllt hat. Ich frage mich immer, warum Teams diesen Weg der Ressourcenbeschaffung wählen. Jeder weiß, welche Schwierigkeiten das mit sich bringt.»