Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Scott Smart (FIM) über Betrug: «Viele dumme Sachen»

Von Ivo Schützbach
Mit Alfonso Coppola, Mika Perez und Scott Deroue wurden dieses Jahr drei Fahrer aus den Top-4 der Supersport-300-WM einmal wegen Betrugs disqualifiziert. Die FIM greift in der neuen Klasse hart durch.

Als Erster wurde Alfonso Coppola (SK Yamaha) nach seinem Sieg in Donington Park des Betrugs überführt. Am Motor seiner Yamaha R3 fanden sich unerlaubte Änderungen an Zylinderkopf und Nockenwelle.

Auf dem Lausitzring wurde Scott Deroue (MTM HS Kawasaki), der Sieger der ersten beiden Rennen zum Saisonstart, mit einer modifizierten Schwinge erwischt und ebenfalls disqualifiziert. Gleich erging es Mika Perez (WilSport Racedays Honda), an dessen CBR500R von der Homologation abweichende Felgen montiert waren.

Aus den Top-4 der Weltmeisterschaft machte sich lediglich Leader Marc Garcia (Halcourier Yamaha) keines Vergehens schuldig und führt vor Jerez vier Punkte vor Coppola. Perez und Deroue sind wegen ihrer Disqualifikationen aus dem Titelkampf, für sie geht es nur noch um die WM-Ränge 3 und 4.

«Zu einem gewissen Teil sind die Unregelmäßigkeiten darauf zurückzuführen, dass viele der Teams zum ersten Mal in einer Weltmeisterschaft starten», glaubt Scott Smart, Technikchef des Motorrad-Weltverbands FIM für die Superbike-WM. «Sie haben sich nicht hingesetzt und das Regelbuch richtig gelesen. Oft höre ich Sätze wie ‹aber der Boxennachbar hat gesagt, das wäre okay›. Oder ‹als wir in der nationalen Meisterschaft fuhren, war es okay›. Aber wir sind in keiner nationalen Meisterschaft, sondern in der Weltmeisterschaft. Die Regeln für die Supersport-300-WM zu lesen, dauert 20 Minuten.»

«In der Supersport-300-WM darf man technisch wenig ändern und so sollte es auch sein», hielt Smart im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Wir haben Teams mit sehr unterschiedlichem Level. Einige Teams sind auch in der Supersport- oder Superbike-WM vertreten, dort könnten sie sich elektronische Unterstützung holen. Andere Teams bestehen aus Mama, Papa und Kind. Wir müssen dafür sorgen, dass sich viele diese Klasse leisten können, deshalb sind kaum Änderungen erlaubt.»

Der Engländer weiter: «Viele der gemachten illegalen Änderungen hatten so gut wie keine Auswirkung auf die Performance des Motorrads. Nach dem Rennen auf dem Lausitzring wurden die Top-2 der Meisterschaft disqualifiziert. Die Supersport-300-Klasse nimmt mehr Zeit von uns in Anspruch als jede andere, weil es viele Leute gibt, die dumme Sachen machen. Es gibt auch viele Proteste. Wobei es sich so langsam einrenkt. Bei den ersten technischen Abnahmen des Jahres war es ein Kampf. Für nächstes Jahr bleiben die Regeln stabil, 2019 kommt eine Einheitselektronik. Dann können wir den Teams etwas mehr über Elektronik beibringen. Hoffentlich schlagen sich diese Regeln auch in den nationalen Meisterschaften nieder.»

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