Revolutionäres Konzept für den Supersport-Nachwuchs
Wegen der verschiedenen Motorrad-Konzepte gab es vor der Debütsaison der Supersport-300-WM arge Bedenken bezüglich der Chancengleichheit. Nach sechs von neun Rennen wissen wir: Die Sorge war unberechtigt, die Balance-Regel für die Honda CBR500R mit 471, Yamaha R3 mit 312 und Kawasaki Ninja mit nur 296 ccm funktioniert.
Die drei Hersteller eroberten je zwei Siege, von 18 Podestplätzen gingen zehn an Yamaha, fünf an Honda und drei an Kawasaki. Erstaunlich: Nur drei permanente WM-Piloten fahren Honda.
«Die 300er-WM ist ein Erfolg», hielt Daniel Carrera, Executive Director WSBK, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Sie ist sogar erfolgreicher als erwartet. Wir haben stark gepusht, dass diese Kategorie so früh wie möglich kommt. Die kommenden Jahre werden wir sehen, dass viele nationale Meisterschaften diese Klasse aufgreifen. Das wird dafür sorgen, dass unser Fahrerlager aus vielen Nationen gefüttert wird.»
Für die Saison 2017 verpflichteten die Teams jene Fahrer, mit denen sie sich die größten Erfolgsaussichten versprachen – oder die Geld mitbrachten. Zukünftig soll das anders ablaufen. Carrera: «Wir haben mit nationalen Föderationen Vereinbarungen getroffen, oder sind dabei, um sicherzustellen, dass zukünftig die besten Fahrer in die Weltmeisterschaft aufsteigen. Schon nächstes Jahr werden wir Fahrer aus mehr Ländern haben, vor allem Piloten aus Südamerika kommen dazu.»
Es ist geplant, dass jede nationale Meisterschaft, die sich an dem Nachwuchsprojekt beteiligt, garantierte Plätze in der Weltmeisterschaft hat. «Das ist aber nicht leicht umzusetzen», ist Carrera bewusst. «Wenn ein Fahrer gewinnt, dann sollte er genau wissen, welche Hilfe er von seiner Föderation, der Dorna und dem Team bekommt. Darauf arbeiten wir hin, bislang gibt es keine so klare Struktur.»
Für 2018 wird mit 35 Fahrern geplant. «Wir haben viele Anfragen von Teams für die Supersport-300-WM», unterstreicht der SBK-Boss. «Teams aus dieser Saison, die sich wirklich bemüht haben dabei zu sein und jetzt eine gewisse Rolle spielen, haben eine Art Garantie, dass sie dabei bleiben dürfen. Klar ist aber auch, dass sich diese Struktur mit der Zeit ändern wird.»