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Chris Stange: «In dieser Klasse bin ich der Rookie»

Von Thorsten Horn
Chris Stange in Most

Chris Stange in Most

Die Karriere von Christian Stange kommt der Fahrt mit einem Paternosteraufzug gleich – ein ständiges Ein- und Aussteigen. Gegenüber seinem Supersport-300-Comeback in Assen hat er sich in Most massiv gesteigert.

Wie zuletzt in Assen ersetzt Christian Stange im Team 2R Kawasaki den ehemaligen 300er-Weltmeister Marc Garcia. Dabei fühlt sich der 23-Jährige, der schon in der 600er-WM-Klasse unterwegs war und voriges Jahr wegen Corona nur zwei 300er-WM-Läufe bestritt, als Rookie. «Das Schöne an der Klasse ist: Egal was du vorher gefahren bist, damit kannst du dir den Hintern abwischen. Die Klasse ist etwas komplett Eigenes. Man kann nichts übernehmen. Die Herangehensweise ans Wochenende ist ganz anders, das Arbeiten ist anders. Mir fällt es leichter, eine 600er zu fahren als dieses Motorrad. So doof es klingt, egal wie viel Erfahrung ich schon habe, in dieser Klasse bin ich der Rookie.»

Mit den Plätzen 8 und 9 in den beiden freien Trainings am Freitag zeigte Stange, dass er sich schnell an ein neues Motorrad und Umfeld gewöhnen kann. Dennoch wirkt sein Assen-Wochenende mit zwei Rennstürzen nach. «In Assen haben wir alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Ich wollte einfach zu viel, war zu aggressiv und habe mich nervös gemacht. Da ist halt nichts rausgekommen. Das Team hat sich dann noch bei der Übersetzung vertan. Aber wir haben auch gesehen, dass wir das nötige Potenzial haben. Daraus musste vor allem ich als Fahrer meine Konsequenzen ziehen und lernen», zeigt er sich gewohnt ehrlich und selbstkritisch.

Wenngleich sein Assen-Wochenende ziemlich in die Hose ging, plagen Stange keine Zukunftssorgen. «Ich gehe das jetzt ziemlich relaxt an, weil ich nichts zu verlieren habe. Ich will unbedingt weiter Rennen fahren. Aber wenn ich wieder rausfliege, geht mein Leben trotzdem weiter.»

Als die Strecke zu Beginn des zweiten freien Trainings nass war, ist Stange bewusst rausgefahren: «Das war für mich das erste Mal im Regen seit Donington 2019. Das war noch mit der 600er und dem Lorini-Team. Davor war es auch nicht allzu oft, dass ich im Regen gefahren bin. Da kam mir das gelegen, um einfach mal wieder auf nasser Strecke gefahren zu sein. Auch das Team hat gesagt, dass ich rausfahren soll, um zu schauen, ob das von uns ausgearbeitete Regensetting passt.»

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