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Dubioses Team 2R Kawasaki: Christian Stange entlassen

Von Ivo Schützbach
Chris Stange sucht einen WM-Startplatz

Chris Stange sucht einen WM-Startplatz

Das italienische Team 2R Kawasaki sorgte die vergangenen 13 Monate in der Supersport-300-WM mehrmals für negative Schlagzeilen. Wie lange schaut sich das Promoter Dorna noch an?

Man könnte den Eindruck gewinnen, das Team 2R Kawasaki wolle seinen Platz in der Supersport-WM 300 unbedingt verlieren. Wann immer die Truppe aus Italien im SBK-Paddock auffiel, war es negativ.

Anfang August 2020 wurde 2R Racing in Jerez des Fahrerlagers verwiesen, weil sie sich nicht an das vorgeschriebene Corona-Protokoll hielten. Auch vom Portimao-Event wurden sie ausgeschlossen. Dass sie ihren Startplatz nicht verloren, hatten sie dem Umstand zu verdanken, dass Promoter Dorna Rücksicht auf die Karriere der Fahrer Victor Rodriguez und Alessandro Zanca nahm.

Rodriguez bedankte sich für das Vertrauen mit einem fabelhaften Rennen im MotorLand Aragon, als er von Startplatz 30 auf Rang 1 brauste! Zwei Tage später die Ernüchterung: Bei der technischen Kontrolle durch den Motorrad-Weltverband FIM wurde festgestellt, dass der Motor des Spaniers illegal war – die Einlasskanäle des Zylinderkopfs waren bearbeitet.

Zwei Skandale innerhalb fünf Wochen: Für Teamchef Roberto Antonelli war die Luft schon damals dünn und der WM-Platz für 2021 so gut wie weg. Doch dann verpflichtete 2R Kawasaki Marc Garcia, den 300er-Weltmeister von 2017. Die Dorna wollte dem Champion eine Startmöglichkeit bieten, 2R durfte in der WM bleiben.

Antonelli wurde damals mitgeteilt, dass der Startplatz an Garcia gekoppelt ist. Doch mit dem 21-Jährigen lief es überhaupt nicht, er holte in den ersten vier Saisonrennen lediglich sieben Punkte. Außerdem gab es persönliche Differenzen zwischen Fahrer und Team.

Nach langen Diskussionen konnte 2R die Dorna überzeugen, den Fahrer tauschen zu dürfen. In Assen, Most und Magny-Cours saß Chris Stange auf der Kawasaki, die Dorna war froh, mit ihm wieder einen Deutschen in der Klasse zu haben.

Mit Stange war vereinbart, dass er ohne Mitgift fahren darf, doch es dauerte nicht lange, dass ihn 2R nach Geld fragte. In Frankreich eskalierte die Situation, nachden das Team dem Sachsen keine Regenreifen fürs nasse FP1 geben wollte. Seine Änderungswünsche bezüglich der Abstimmung wurden konsequent ignoriert und stattdessen hanebüchene, verleumderische Geschichten über ihn verbreitet. Vor Barcelona wurde Stange vom Team mitgeteilt, dass sie die Saison aus finanziellen Gründen nicht zu Ende fahren und er zuhause bleiben könne.

Das war die Unwahrheit, denn 2R Racing lässt auf dem Circuit de Catalunya an diesem Wochenende Luca de Vleeschauwer fahren – gegen Mitgift, versteht sich. Der Belgier soll auch beim Finale in Portimao Anfang Oktober dabei sein. In Jerez kann er nicht fahren, weil zeitgleich das IDM-Finale in Hockenheim stattfindet, in welcher der 19-Jährige derzeit Gesamtdritter ist.

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