Kayla Yaakov wie Carrasco, will aber wie Hayden sein
Wer sich mit der MotoAmerica etwas intensiver befasst, stellt schnell fest, dass die US-Serie weitaus mehr Kategorien hat, als allgemein üblich. Das Portfolio reicht von Superbikes bis hin zu den ‹King of Baggers›, wo mit Harley-Davidson Rennen gefahren werden – ein besonderes Spektakel!
Und es gibt mit dem ‹SportbikeTrackGear.com Junior Cup› eine Nachwuchsrennserie analog zur Supersport-WM 300, in der vornehmlich die Kawasaki Ninja 400 und Yamaha R3 zum Einsatz kommen. In dieser Serie ist die 15-jährige Kayla Yaakov zu Hause. Die Kawasaki-Pilotin fährt seit frühester Kindheit Rennen und hat sich mit vielen Siegen und Meisterschaftsgewinnen in diversen Cups einen Namen gemacht.
In der laufenden Saison sah Yaakov in sieben von acht Rennen das karierte Tuch, immer in den Top-4. Nach vier dritten Plätzen gelang der Teenagerin in ‹The Ridge Motorsports Park› im Bundesstaat Washington am vergangenen Wochenende zweiten Lauf der erste Sieg – als erste Frau in der Geschichte der MotoAmerica!
«Seit Atlanta war das eine große Sache, aber noch davor, eigentlich bevor ich überhaupt so richtig mit dem Racing angefangen hatte, wollte ich hier oben stehen», jubelte Yaakov. «Es ist wirklich cool, das zu schaffen und es ist verrückt. Mit den beiden Jungs auf dem Podium zu stehen, ist großartig, weil wir ungefähr zur selben Zeit angefangen haben.»
Frauen sind im Motorradsport immer noch eine Ausnahme. Auf der Rundstrecke in einer Solo-Klasse gewann mit der Spanierin Ana Carrasco in der Supersport-WM 300 2018 erst eine Frau eine Meisterschaft. Vorbild von der US-Amerikanerin ist jemand anderes.
«Natürlich gibt es eine Ana Carrasco oder auch Maria Herrera, Melissa Paris und Elena Myers, mein Vorbild war aber immer Nicky Hayden. Ich lebe nach vielen seiner Mottos», sagte Yaakov.
Übrigens: Das bevorzugte Jagdrevier von Yaakov ist das Trainingscamp von Josh Herrin. Der AMA-Superbike-Champion von 2013 verfügt über eine kleine Motorrad-/Kart-Bahn mit 9 Kurven.