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Lehmann und Geiger: Podest- oder sogar Siegchancen?

Von Thorsten Horn
Starkes KTM-Duo: Lennox Lehmann (li.) und Dirk Geiger

Starkes KTM-Duo: Lennox Lehmann (li.) und Dirk Geiger

Mit den Plätzen 4 und 8 lieferten Lennox Lehmann und Dirk Geiger in der Supersport-WM 300 am ersten Tag in Assen die besten Ergebnisse aus deutscher Sicht ab. Am Samstag wollen sie ihre Vormachtstellung behaupten.

Eine geschlossene Mannschaftleistung boten am ersten Tag des SBK-Events in Assen die beiden Piloten vom Team Freudenberg KTM Paligo Racing. Der 17-jährige Dresdner Lennox Lehmann okkupierte nach dem ersten und zweiten freien Training den vierten Platz, sein vier Jahre älterer Teamkollege Dirk Geiger aus Mannheim landete 0,142 Sekunden, jedoch vier Plätze dahinter. Nach dem ersten Schlagabtausch lautete die Reihenfolge der beiden auf den Plätzen 6 und 7 noch umgekehrt.

Diese Tatsachen lösten im Teamzelt der Bischofswerdaer Truppe, die in diesem Jahr als offizielles KTM-Werksteam in der Supersport-300-WM in mehrheitlich orange antritt, natürlich zufriedene Gesichter aus. Freilich, abgerechnet wird am Schluss, doch mit der neuen KTM RC390R wussten die Sachsen, Tests und Quervergleiche hin oder her, noch nicht so recht, wo sie stehen. Jetzt schon.

«Das passt erst einmal, würde ich sagen», begann Lehmann sein Fazit gegenüber SPEEDEWEEK.com zum ersten greifbaren Kräftemessen. «Es ist immer gut, nach den freien Trainings in den Top-5 zu sein. Es war auch noch einmal eine gute Steigerung, die wir vom ersten zum zweiten Training geschafft haben.»

Konkret nannte Lehmann die Verbesserung fahrwerksseitig, die seiner Idealvorstellung schon ziemlich nahekommt. «Damit habe ich mich wohlgefühlt und konnte auch pushen. Da waren wir schon auf einem echt guten Weg, wenngleich wir für die Superpole noch einmal etwas gemacht haben, um möglichst ganz vorn angreifen zu können», frohlockte der Teenager.

Fast oder ganz vorn hätte Lehmann schon am Freitag sein können. Beim Blick auf den Monitor kurz nach Ende des zweiten freien Trainings war er sich noch nicht ganz sicher, ob es bei seiner viertschnellsten Zeit bleibt. Dazu klärte er auf: «In Kurve 8 ist mir beim Rausbeschleunigen das Hinterrad ein bisschen sehr quer gegangen. Da musste ich das Motorrad aufstellen und bin geradeaus übers Grün und dann weitergefahren. Schön, dass ich es abgefangen habe, aber es hätte ohne den kleinen Highsider noch etwas weiter nach vorn, in Richtung 1 oder 2, gehen können.»

Damit ist klar, dass Lennox am Samstag und Sonntag zu den Podest- bzw. Siegkandidaten gehört.

Das gilt auch für Dirk Geiger, der ebenfalls mit dem ersten Tag zufrieden war und auch noch etwas im Köcher zu haben glaubt: «Wir sind da, wo wir es erwartet haben. Wir haben nach den Tests sehr viel vom Bike erwartet. Das hat sich jetzt alles bestätigt. Es ist, gegenüber dem alten Bike, definitiv eine Verbesserung eingetreten. Jetzt geht es nur noch darum, Kleinigkeiten zu finden und zu verbessern, sodass ich mich noch einen Tick wohler fühle.»

Zu den besagten Kleinigkeiten, die noch zu ändern bzw. abzustellen sind, sagte er: «Ich mache immer noch, auf die Rennpace gesehen, zu viele Fehler. Das liegt aber an mir. Ich versuche manchmal zu viel. Am Freitag war nicht das in der Gruppe fahren das Problem, sondern meine eigene Pace. Da war ich noch nicht da, wo ich sein will. In der Gruppe habe ich mich pudelwohl gefühlt und konnte mich genau da positionieren, wo ich wollte.»

Trainingsschnellster war der Italiener Matteo Vannucci auf einer Yamaha, gefolgt vom Spanier Jose Luis Perez Gonzales sowie Samuel Di Sora aus Frankreich, beide auf Kawasaki.

Das Superpole-Qualifying ist für 9.45 Uhr und das erste Rennen für 12.40 Uhr angesetzt.


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