Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Dortmund, SX1: Tyler Bowers ist König von Dortmund

Von Frank Quatember
Auch am Tag 3 des ADAC Supercross’ in der Westfalenhalle in Dortmund hatte Kawasaki-Pilot Tyler Bowers die Konkurrenz und Strecke im Griff. Nick Thury (Husqvarna) scheiterte im Finale nach einem Startcrash.

Der Sonntag ist in Dortmund traditionell der Tag der Familien, entsprechend familiär ging es am dritten Tag der Supercross-Spiele in der gutgefüllten Arena im Fahrerlager zu. Die Position von US-Ass Tyler «The Bear» Bowers als Chef im Ring war unbestritten, sein dritter Tagessieg in Folge in einem spannungsarmen SX1-Finale brachte dem Schützling von Harald Pfeil den fest eingeplanten Königstitel.

Bereits in den beiden Quali-Rennen ließen Bowers und seine wenigen Kontrahenten keine Schwächen erkennen, besonders Dominique Thury präsentierte sich den Fans mit seinem Laufsieg in glänzender Verfassung. Das harte Training der letzten Wochen sowie die Konzentration des Sachsen auf Supercross zahlte sich in Dortmund aus. Thury wirkte kompakt und nervenstark wie selten zuvor. Auch Dennis Ullrich auf dem Sarholz-Zweitakter schaffte als Fünfter in seinem Lauf den direkten Finaleinzug.

Von den Topfavoriten patzte nur Nick Schmidt, dessen konditionelle Probleme an Tag 3 in Dortmund immer offensichtlicher wurden. Auch im Last-Chance-Heat blieb der Sturm-Pilot und SX-Champion des Vorjahres chancenlos, stürzte heftig nach einem Katastrophenstart und verpasste das Finale. Besser machten es Laufsieger Jason Clermont und der von seinem schweren Sturz in Chemnitz angeschlagene Tscheche Filip Neugebauer.

Die Geschichte des Finales ist in wenigen Sätzen erzählt. Tyler Bowers zog auf der Innenbahn mit einer Wahnsinnsreaktion am Gatter in Front, in der Startkurve voll durch und war als Erster im Waschbrett. Nick Thury und Florent Richier wurden im Nadelöhr Startkurve eingeklemmt, das Rennen war entschieden. Mit Achtungsabstand zu Bowers folgte Aussie Kade Mosig (Honda) als Zweiter, dahinter lieferten sich die beiden französischen Landsleute Nico Aubin und Yannis Irsuti einen Kampf um Rang 3. Der glatzköpfige Sturm-Pilot eliminierte sich selbst mit einem Sturz, Zweitakt-Pilot Irsuti (Suzuki) sagte danke und hielt seinen erstaunlichen dritten Platz bis ins Ziel.

Das SX1-Finale endete mit dem Triumph des völlig unterforderten Tyler Bowers, der die größten Schwierigkeiten damit hatte, den überdimensionierten Pokal für den «König von Dortmund» in die Luft zu stemmen. Teamchef Harald Pfeil wusste kaum wohin mit seinen Glücksgefühlen, «King» Bowers nahm aus den Händen von Suzuki-Manager Thomas Hannecke den Siegerpreis, eine neue Suzuki V-Strom 1000XT, entgegen und erklärte im Interview: «Wow, ich werde eine Menge Übergepäck bei meiner Heimreise haben! Es war ein perfektes Wochenende mit einem super Team und einem klasse Motorrad. Die drei Tage waren hart, das bin ich nicht gewöhnt. Aber ich bin sehr dankbar, dass ich in Dortmund dabei sein durfte!»

In der Cup-Wertung schaffte Nick Thury als Zweiter mit hauchdünnem Vorsprung auf Yannis Irsuti ein Traumergebnis. Das sollte dem zweitbesten deutschen Supercrosser nach Ken Roczen genügend Sicherheit geben, um bei den anstehenden Rennen in der englischen AX-Serie maximal zu punkten.

Ergebnisse Supercross Dortmund, SX1 Sonntag:

Finale:

1. Tyler Bowers (USA, Kawasaki)
2. Kade Mosig (AUS, Honda)
3. Yannis Irsuti (F, Suzuki)
4. Christoph Martin (F, Suzuki)
5. Nicholas Aubin (F, Suzuki)
6. Boris Maillard (F, Suzuki)
7. Harri Kullas (EST, Husqvarna)
8. Filip Neugebauer (CZ, Kawsaki)
9. Dominique Thury (D, Husqvarna)
10. Florent Richier (F, Suzuki)
11. Dennis Ullrich (D, KTM)
12. Jason Clermont (F, Kawasaki)

«König von Dortmund»:

1. Tyler Bowers (USA, Kawasaki), 75 Punkte
2. Dominique Thury (D, Husqvarna), 54
3. Yannis Irsuti (F, Suzuki), 53
4. Florent Richier (F, Suzuki), 49
5. Christoph Martin (F, Suzuki), 47
6. Kade Mosig (AUS, Honda), 46
7. Boris Maillard (F, Suzuki), 39
8. Nicholas Aubin (F, Suzuki), 36
9. Dennis Ullrich (D, KTM), 26
10. Filip Neugebauer (CZ, Kawasaki), 26

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