Ken Roczen nach P2: «Fühlte mich schon viel besser»
Honda-Star Ken Roczen
Ken Roczen wirkte bei den Presseterminen nach dem Final-Heat der 450er-Klasse in Houston erleichtert. Der 23 Jahre alte Thüringer liegt in seiner Comeback-Saison nach zwei Rennen in der Meisterschaft hinter Husqvarna-Pilot Jason Andersen auf Rang 2. Im Finale von Houston überholte Roczen Yamaha-Mann Justin Barcia in der Anfangsphase und sah einige Zeit lang wie der Sieger aus.
«Es war ein gutes Wochenende für uns», hielt der Honda-Star fest. «Es ist großartig, dass ich dem HRC-Team bereits in meinem zweiten Rennen wieder einen Podiumsplatz schenken kann. Beide Starts, sowohl in meinem Vorlauf als auch im Finale, waren gut. Ich bin clever gefahren. Ich hatte einen guten und fairen Kampf mit Justin Barcia, es hat Spaß gemacht und war spannend. Es ist auch gut für das Team, dass wir mit Cole Seely und mir jetzt wieder zwei Fahrer auf der Piste haben.»
Roczen gewährte auch Einblicke in seine Strategie: «Am Anfang habe ich mich darauf fokussiert, die innere Linie zu blockieren. Ich merkte, dass ich mich nicht richtig von Justin absetzen kann und habe ein wenig befürchtet, dass jemand innen reinstechen könnte. Nach zwei, drei Runden konnte ich aber eine kleine Lücke aufmachen und dann wieder die normalen, äußeren Linien fahren.»
Für den deutschen Ausnahmekönner ist jeder Renntag ein weiterer Schritt zurück an die Spitze: «Man weiß nie wo man steht, bevor man nicht in ein Rennen geht. Auch wenn es nur ein einziges Rennen war, das ich mit Houston vor Anaheim hatte, war es sehr wichtig. Ich fühlte mich deutlich besser als in Anaheim. Außerdem trainieren wir derart zerfurchte Strecken in Kalifornien so gut wie nicht. Es ist eine Weile her, dass ich eine solche Strecke gefahren bin.»
«Generell kann man nach dem ersten oder zweiten Rennen nicht ausflippen, super aggressiv fahren und dann wieder einen Fehler machen. Man kann sich keine Aussetzer leisten. Das wird auch weiter meine mentale Einstellung bleiben während der Saison.»
Zum Sturz von KTM-Hoffnung Marvin Musquin im Vorlauf sagte Roczen: «Einige Leute außerhalb unserer Szene sprechen immer nur über Mentales und glauben, wir sind Roboter. Aber das stimmt nicht. Die Strecken ändern sich ständig und jeder fährt so schnell, wie er sich gerade noch wohlfühlt. Kleine Fehler können passieren. Das war bei Eli Tomac in Anaheim so, das war bei mir im Vorjahr der Fall und jetzt auch in Houston bei Marvin.»