MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Paul Bloy geht in die USA: Sein Plan für Herbst 2024

Von Thorsten Horn
Paul Bloy

Paul Bloy

Das ADAC Supercross Stuttgart war das Parade-Heimspiel von Paul Bloy. Nicht nur, weil er als Biberacher der am meisten umjubelte Lokalmatador war, sondern am Ende sogar der beste Deutsche.

Beim Neustart des Supercross’ in Deutschland schaffte Paul Bloy vor Jahresfrist nur am Samstag den Einzug ins Finale. Beim diesjährigen ADAC Supercross Stuttgart gelang ihm das an beiden Abenden – und zwar souverän. «Das war mein einziges Ziel, an beiden Abenden ins Finale zu kommen. Das habe ich erreicht und bin darüber mega glücklich», sagte der 20-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Dabei hätte er noch viel mehr Grund zur Freude gehabt, als sein Minimalziel erreicht zu haben. Denn nachdem er am Freitag drei Plätze hinter dem Braunschweiger Nico Koch Neunter geworden war, tauschten sie tags darauf die Positionen. Nach Motocross-Arithmetik wird Paul Bloy punktgleich mit Nico Koch auf dem sechsten Rang der Prinzenwertung geführt und ist somit bester Deutscher vor dem Niedersachsen.

«Ich wusste ganz tief in mir drin, dass ich es schaffen kann, diesmal an beiden Abenden ins Finale zu fahren. Ich habe auch alles dafür gegeben und gekämpft, am Ende hat es dann auch wirklich geklappt», wiederholt er und adelte die Fans. «So etwas genieße ich einfach. Es ist ein Highlight für mich, die super Stimmung in der Halle zu erleben, und dass auch im Fahrerlager so viele Leute zu mir kommen. Ich habe so viele Autogramme geschrieben, dafür bin ich einfach nur dankbar.»

Interessante Ansätze verriet er zu seiner Zukunft: «Von meinem Interesse her, würde ich mich gern etwas mehr auf Supercross konzentrieren und auch ein paar Rennen in Frankreich oder Italien fahren. Mit mehr Rennen würde sich auch der Aufwand mehr lohnen. Wie man gesehen hat, ging es ja recht gut. Vielleicht kann ich darauf zukünftig aufbauen.»

Nun lässt sich das auf Grund der in Deutschland üblichen reinen Motocross-Sommer nur schwerlich mischen. Doch der Schwabe meint dazu, dass er das auch relativ spontan dazwischenschieben könnte und verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass er sein eigenes Supercross-Fahrwerk hat und da relativ flexibel sei. «Wenn ich Lust habe, ein Rennen in Italien zu fahren, dann mache ich es einfach. Ich will vor allem Spaß haben, das ist für mich das Wichtigste.»

Wie deckt sich das mit seinen vertraglich geregelten Verpflichtungen mit seinem Team und seinen Sponsoren? «Tatsächlich habe ich einen etwas anderen Plan. Ich möchte nach meiner Ausbildung im Sommer nächsten Jahres noch ein, zwei Monate hierbleiben und dann ein Au-pair-Jahr in den USA machen. Ich möchte einen etwas anderen Weg gehen. Für mich ist jetzt schon klar, dass ich nächstes Jahr nicht mehr alle Rennen zum Masters oder der Deutschen Meisterschaft mitnehmen möchte. Was ich will, nehme ich mit und kann dann sicherlich gut performen, weil ich Spaß daran habe.»

Wenn alles funktioniert und er in die USA geht, will er natürlich auch dort Motocross fahren und hofft, dass er eine Motocross-Familie findet, lässt sich aber überraschen. In Stuttgart 2024 will er auf jeden Fall wieder mitfahren.

Ergebnisse ADAC Supercross Stuttgart/D:

SX1, Freitag:
1. Greg Aranda (F), Yamaha. 2. Cédric Soubeyras (F), Kawasaki. 3. Thomas Ramette (F), Yamaha. 4. Charles Lefrancois (F), Honda. 5. Adrien Escoffier (F), Husqvarna. 6. Ryan Breece (USA), Yamaha. 7. Lucas Imbert (F), Yamaha. 8. Anthony Bourdon (F), Kawasaki. 9. Ludovic Macler (F), Honda. 10. Lorenzo Camporese (I), Honda. 11. Michael Hicks (USA), Husqvarna. 12. Hugo Basaula (P), Husqvarna.
Samstag: 1. Aranda. 2. Soubeyras. 3. Bourdon. 4. Escoffier. 5. Ramette. 6. Lefrancois. 7. Imbert. 8. Breece. 9. Paul Haberland (D), Husqvarna. 10. Macler. 11. Dylan Norman Woodcock (GB), Husqvarna. 12. Hicks.
«König von Stuttgart»: 1. Aranda, 50 Punkte. 2. Soubeyras 44. 3. Ramette 36. 4. Escoffier 34. 5. Bourdon 33. 6. Lefrancois 33. 7. Breece 28. 8. Imbert 28. 9. Macler 23. 10. Hicks 19. 11. Haberland 12.

SX2, Freitag: 1. Maxime Desprey (F), Yamaha. 2. Calvin Fonvielle (F), KTM. 3. Brandon Ray (USA), Husqvarna. 4. Hugo Manzato (F), Husqvarna. 5. Maxwell Sanford (USA), Honda. 6. Nico Koch (D), GASGAS. 7. Jace Owen (USA), Yamaha. 8. Mickael Lamarque (F), Husqvarna. 9. Paul Bloy (D), KTM. 10. Jules Pietre (F), Yamaha. 11. Andrea Bonifacio (I), Husqvarna. 12. Clement Briatte (F), Suzuki.
Samstag: 1. Despray. 2. Owen. 3. Fonvielle. 4. Sanford. 5. Manzato. 6. Bloy. 7. Thury. 8. Lamarque. 9. Koch. 10. Briatte. 11. Bonifacio. 12. Marcus Soper (NL), Yamaha.
«Prinz von Stuttgart»: 1. Desprey, 50 Punkte. 2. Fonvielle 42. 3. Owen 36. 4. Sanford 34. 5. Manzato 34. 6. Bloy 27. 7. Koch 27. 8. Lamarque 26. 9. Ray 20. 10. Briatte 20. 12. Thury 14.

SX4: 1. Maurice Heidegger (A). 2. Paris Konstantinidis (D). 3. Jamie-Liam Riedi (CH).

SX5: 1. Jonas Sulzenbacher (D). 2. Timo Künzel (D). 3. Nino Bernhard (D).

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