Marvin Musquin (KTM): Der Knoten ist endlich geplatzt
Marvin Musquin feiert in Arlington seinen ersten SX-WM-Laufsieg
Der Franzose war von Emotionen überwältigt, nachdem er mit einem 'heelclicker' als Erster den Zielsprung in Arlington (Texas) überquerte.
Beim 6. WM-Lauf dieser Saison hat es nun endlich geklappt. Musquin feiert seinen ersten Sieg bei einem Supercross-WM-Lauf.
Für den Franzosen ging damit ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Die ersten Worte richtete er deshalb auch in Richtung Heimat: «Ich denke in diesem Moment an meinen Bruder zu Hause und an meine ganze Familie.»
Marvin Musquins Bruder Mickaël ist seit 2015 nach seinem schweren Unfall beim Chaumont Supercross vom Hals ab querschnittsgelähmt.
Dieser erste Sieg bei einem Supercross-WM-Lauf war ein Meilenstein in der Karriere des Franzosen. Mit seinem Speed hat er schon häufig gezeigt, dass er ein gereifter Fahrer ist: Sein eleganter und geschmeidiger Fahrstil ist beispielhaft, seine sportliche Fairness sowieso. Der Umgang mit seinem ärgsten Gegner, Ryan Dungey, war und ist freundschaftlich und geprägt von gegenseitigem Respekt.
«Im Training ist Musquin meistens schneller», sagt KTM-Teamchef Roger DeCoster über seine beiden Schützlinge. «Aber im Rennen konnte er das bisher nicht umsetzen.»
Bis heute. In Arlington ist der Knoten nun endgültig geplatzt.
«Ich war super entspannt und habe einfach versucht, entspannt zu bleiben und mir selber nicht zu viel Druck zu machen», erinnert sich Musquin an das Rennen.
Zwar profitierte Musquin auch von den Patzern seiner Gegner, aber auch das gehört zum Racing dazu. Dungey vermasselte seinen Start und musste eine mühsame Aufholjagd starten. Eli Tomac stürzte und fiel mit beschädigtem Motorrad weit zurück.
Sein Verfolger, Cole Seely (Honda), konnte im letzten Renndrittel zwar etwas an Boden gutmachen, wirklich gefährden konnte er den Sieg Musquins jedoch zu keinem Zeitpunkt des Rennens.
Musquin ließ das Rennen locker und ruhig angehen. «Ich hatte einen guten Start und habe dann versucht, von der Spitze aus mein eigenes Rennen zu fahren. Das hat ausgezeichnet funktioniert. Die Hauptsache war, keine Fehler zu begehen und auf dem Bike zu bleiben. Heute war ich wirklich entspannter und darüber freue ich mich.»
In der Supercross-WM konnte der Franzose wieder den zweiten Platz hinter Ryan Dungey übernehmen. Sein Rückstand beträgt 18 Punkte.