Ken Roczen: Alles bereit für Auftakt in Anaheim
Ken Roczen ist zweifellos auch 2019 einer der größten und begehrtesten Helden in der US-Supercross-Szene. Der gebürtige Mattstedter ist in aller Munde. Bei der berühmten Auftakt-Pressekonferenz in Anahaim trat der Honda-Werksfahrer wieder in feinem Zwirn mit Anzug auf. Diesmal verzichtete Roczen aber auf die Krawatte. Dennoch hebt sich «KR94» hier massiv von den Gegnern ab, die bei diesem Anlass durchwegs in ihrer Rennbekleidung mit Sponsoren-Logos auftreten.
Wie populär der Jung-Ehemann Ken Roczen mittlerweile auch in den USA ist, zeigt die Tatsache, dass nicht dem Titelverteidiger Eli Tomac, sondern zuletzt dem ehemaligen MX2-Weltmeister eine umfangreiche Dokumentation im bekannten Sportsender ESPN gewidmet wurde. Der Titel des Berichtes lautet «Hell (and back) on Wheels».
Die Veranstalter hatten zudem 14 der 19 Anaheim-Sieger zur Pressekonferenz gebracht. Darunter Asse wie David Vuillemin, David Bailey, Johnny O’Mara, Ryan Villopoto und Jeremy Mc Grath. Aktive Anaheim-1-Sieger sind auch Ken Roczen, Jason Anderson und Eli Tomac. Mit dem Sportsender NBC gibt es in den USA auch einen neuen TV-Partner. Experte in der Kommentator-Kabine der Crew ist Ricky Carmichael.
Bekleidungssponsor Fox hat zum Saisonstart 2019 auch wieder Kreativität bewiesen. Ken Roczen verwendet die völlig neue Kollektion, die sich «Idol LE» nennt. Diese Edition sticht mit der grellen Farbkombination in Gelb, Pink und Blau hervor. Auch die Stiefel sind im dreifärbigen Design gehalten. All das soll an die bunten 1990er-Jahre erinnern, natürlich mit neuester Funktionalität und Technologie.
Roczen präsentierte am Freitag auch stolz seinen neuen Fox-Helm mit dem üblichen Red Bull-Design. Als Gag prangt nun auf dem Hinterkopf-Bereich der Spruch «The Beast from East Germany».
An der offiziellen Pressekonferenz nahmen zehn Top-Fahrer teil. Neben dem deutschen Honda-Werksfahrer Ken Roczen waren auch 2018-Meister Jason Anderson (Husqvarna) und die vier Rookies in den Werks-Teams zu sehen.
Ken Roczen musste erklären, warum er nach dem missglückten Nationencross in Red Bud Anfang Oktober keine Rennen mehr gefahren hatte. «Ich hatte im Herbst einiges an Arbeit am Bike zu erledigen. Das haben wir dann auch erledigt. Ich habe etwas später angefangen mit dem intensiven Training am Bike. Ich hätte in den vergangenen Jahren das Gefühl, dass ich im Dezember schon in Bestform war. Jetzt ist das Timing besser.»
Der Deutsche erklärte zudem: «Ich habe mir diesmal bewusst etwas mehr Zeit genommen, um alles gut vorzubereiten. Für mich ist Anaheim 1 einfach das Rennen, um wieder in den Flow reinzukommen. Ich weiß, wenn ich Spaß habe und mich gut fühle, kann es auch jederzeit sehr gut laufen. Aber ich denke nicht an ein Resultat. Meine Arme fühlen sich so gut an wie nie zuvor nach meinen Unfällen. Es ist mittlerweile wieder so, als hätte ich nie etwas gehabt.»
Der leidgeprüfte Star aus dem Honda-Team bekannte auch: „Ich habe in den vergangenen Jahren viel gelernt. Alles was war, ist jetzt aber Vergangenheit. Ich bin jetzt in einer völlig neuen Position als noch vor einem Jahr. Alles ist in der Off-Season ist sehr gut und rund gelaufen.“
Roczen meinte abschließend: «Ich bin wirklich happy. Für mich ist es einfach nur gut, dass ich da bin.» Und er gab auch zu bedenken: «Ich weiß auch, man kann die Meisterschaft nicht im ersten Rennen gewinnen.»