Gehört Adam Cianciarulo (Kawasaki) die Zukunft?
Adam Cianciarulo war in Anaheim auf Siegkurs
Adam Cianciarulo beeindruckte im Angel Stadium von Anaheim (Kalifornien) mit einem blendenden Debüt in der Königsklasse des Supercross. Er stellte seinen Teamkollegen, Superstar und Titelaspirant Eli Tomac (P7), klar in den Schatten. 'AC' besiegte die Titelverteidiger der vergangenen zwei Jahre scheinbar mühelos: Cooper Webb und Jason Anderson.
Das war keine Riesen-Überraschung, denn das Potenzial Cianciarulos in der großen Klasse deutete sich bereits Ende Oktober in Las Vegas an, wo er den Monster Energy Cup und die Siegesprämie von 100.000 US$ mit einem 2-2-1-Ergebnis gewinnen konnte.
In allen Trainings-Sessions von Anaheim brannte Cianciarulo vor 45.000 Zuschauern die schnellste Rundenzeit in den Boden. Er beendete den Vorlauf auf Rang 2 hinter dem späteren Sieger Justin Barcia (Yamaha) und vor Titelverteidiger Cooper Webb (KTM).
Ins Finale startete er auf auf Rang 4, schob sich aber schnell und unermüdlich nach vorne. Bereits nach 3 Runden hatte Cianciarulo Rang 2 erreicht. In Runde 8 profitierte er vom Fehler Justin Barcias (Yamaha) und übernahm bei seinem Debüt in der Supercross-WM sogar die Führung.
Lange sah der Rookie wie der sichere Sieger aus. In Runde 15 unterlief ihm jedoch der entscheidende Fehler, was Justin Barcia seinerseits für sich nutzen konnte und wieder die Führung übernahm und zum Auftaktsieg fuhr.
Rang 2 ging am Ende für 'AC' dennoch in Ordnung: «Die Saison wird noch sehr lang», erklärte er. «Ich muss in dieser Klasse natürlich auch noch viel lernen. Auch an die Renndistanz von 20 Minuten muss ich mich erst gewöhnen. Seit 1999, als ich mich hier in diesem Stadion in den Sport verliebt habe, träumte ich von dem, was ich heute erleben durfte: Von der Eröffnungszeremonie bis zu meinem ersten Podium in der 450erKlasse. Der Fehler ärgert mich, denn es hätte sonst vielleicht für den Sieg gereicht. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis nicht unzufrieden. Ich freue mich schon auf das nächste Rennen in St. Louis.»
Seine Stärke war und ist sein enormer Speed. Seine Schwäche war schon in der 250er Klasse seine vergleichsweise hohe Fehlerquote, die auch zu einige Verletzungen führte. Cianciarulo kugelte sich z.B. mehrfach die Schulter aus. Wenn es ihm in dieser Saison gelingt, fehlerfrei zu bleiben, ist er der Mann der Zukunft. Im Moment ist es noch viel zu früh, um einen Trend auszumachen. Alles weitere wird die Zukunft zeigen.