Ken Roczen (Honda/P2) als WM-Leader auf dem Podium
«Das Wichtigste ist, dass es Jett Lawrence gut geht», erklärte HRC-Werksfahrer Ken Roczen auf dem zweiten Podiumsrang in Anheim. «Er ist wirklich sehr hart aufgeschlagen und ich kann nur hoffen, dass er sich nicht schwer verletzt hat.» Jett Lawrence hatte nahezu das gesamte Rennen der 250er Klasse angeführt, stürzte aber kurz vor dem Ziel heftig und musste medizinisch versorgt werden. Erste Untersuchungen ergaben einen Bruch des Schlüsselbeins.
Roczen startete ins 450er-Finale von Anaheim 2 mit viel Selbstvertrauen: «Ich kam hervorragend vom Start weg und gewann den 'holeshot'. Danach konnte ich schnell eine Lücke herausfahren, aber um das heutige Finale zu gewinnen, hätte ich besser durch die Waschbrettsektionen kommen müssen.»
Der Thüringer hatte seinen Vorlauf vor Adam Cianciarulo (Kawasaki) und Jason Anderson (Husqvarna) gewonnen, doch mit seiner Abstimmung war er noch nicht ganz zufrieden. Eli Tomac, der den ersten Vorlauf für sich entschied, absolvierte seine schnellste Runde in 51,6 Sekunden. Roczen benötigte 52,5 Sekunden für seine schnellste Runde in Vorlauf 2.
«Nach dem Vorlauf haben wir noch einige Änderungen am Setup vorgenommen. Ich habe mich trotzdem im Rennen nicht ganz wohl gefühlt. Eli hat besonders in den Whoops Zeit gutgemacht. Ich habe versucht, meinen Rhythmus zu finden.»
Das Wichtigste ist: Roczen konnte bis zum Schluss konstante Rundenzeiten fahren. Tomac legte in Runde 4 einen Spurt ein und konnte die Lücke zum führenden Deutschen schließen. Ab Runde 8 übernahm Tomac die Spitzenposition und baute seinen Vorsprung in den folgenden 3 Runden aus. Ab Rennmitte lagen Roczen und Tomac mit ihren Rundenzeiten wieder gleichauf bzw. Roczen war in einigen Runden sogar wieder etwas schneller als der Sieger, wie die Rundengrafik zeigt.
Ken Roczen übernahm in Anaheim die WM-Führung, die bisher Justin Barcia innehatte. Der Thüringer ist voll konkurrenzfähig. Zum Schluss erklärt er: «Rang 2 ist ein solides Ergebnis. Wir haben das 'redplate' erobert und werden jetzt alles daran setzen, jedes Wochenende vorn zu bleiben.»