Ken Roczen (Honda) an Gürtelrose erkrankt
Ken Roczen leidet an einer heimtückischen Virusinfektion, die seine Leistungsfähigkeit behindert
Dass HRC-Werksfahrer Ken Roczen nach der Wiederaufnahme der Supercross-WM nicht mehr auf dem Level wie vor der Corona-Pause fährt, war schon nach den ersten Rennen in Salt Lake City offenkundig. Der Thüringer hatte den Speed der Spitze aber er konnte das Tempo nicht über die Distanz der Finalrennen bringen.
Der einstweilige Tiefpunkt seiner Krise war WM-Runde 13 vor einer Woche, als er von Tomac und Webb zweimal überrundet wurde. Roczen klagte danach über Atemnot und asthmatische Zustände.
Auch nach WM-Lauf 14 (Rang 5) am letzten Mittwoch wirkte er alles andere als frisch. Roczen war nach dem Rennen nicht einfach nur abgekämpft wie Webb oder Tomac. Roczen wirkte krank.
Jetzt hat er sich nochmals den Ärzten vorgestellt. Die Diagnose lautet auf eine Infektion mit dem dem Varizella-Zoster-Virus, weithin bekannt als 'Gürtelrose', einer Virusinfektion, die bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Stress besonders heimtückische Folgen hat.
Seit Monaten hält das Corona-SARS-Cov-2-Virus die Welt in Atem. Die bei Roczen jetzt diagnostizierte Gürtelrose wird ebenfalls durch ein Virus übertragen: Das Varizella-Zoster-Virus (VZV) gehört zur Gruppe der Herpesviren und ist der Verursacher von Windpocken und der Gürtelrose, die ganz unterschiedliche Symptomatiken hervorrufen kann.
Ken Roczen hat seine Infektion über die sozialen Medien bekanntgegeben: «Das Rennen SLC 4 lief etwas besser. Meine pace ist gut und ich fühle mich gut auf dem Bike. 2 Tage sind zu kurz, um nach einem Katastrophenrennen alles wieder auf die Reihe zu bringen. Ich habe schon länger mit dieser Viruserkrankung zu tun. Letzten Sonntag bin ich positiv auf Gürtelrose getestet worden. Leider sind das Dinge, die ich nicht kontrollieren kann. Ich trage meinen Teil dazu bei, führe ein gesundes Leben und tue alles, was in meiner Kraft steht.»
Das Virus gehört zur Gruppe der Herpesviren, die das ganze Leben lang im Körper des Wirts verbleiben und therapeutisch in der Symptomatik immer nur zurückgedrängt werden können. Eine Infektion mit VZV ist in Deutschland meldepflichtig.