Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Wie Cooper Webb (KTM) Ken Roczen (HRC) besiegte

Von Thoralf Abgarjan
Cooper Webb feierte in Salt Lake City seinen zweiten Supercross-WM-Titel

Cooper Webb feierte in Salt Lake City seinen zweiten Supercross-WM-Titel

Red Bull KTM Werksfahrer Cooper Webb hätte das Saisonfinale von Salt Lake City bei einem Vorsprung von 22 Punkten entspannt angehen können. Er tat aber das Gegenteil, überholte Ken Roczen in Runde 17 und siegte.

Supercross-Weltmeister Cooper Webb (Red Bull KTM) ist überzeugt: «Mein Lauf begann in Orlando.» Dort, beim 7. WM-Lauf, holte er seinen zweiten Sieg der Saison. In Orlando zog er gleichzeitig an den beiden Honda-Piloten Ken Roczen und Justin Brayton vorbei und gewann vor dem Deutschen. Es war der Wendepunkt für Cooper Webb, der die Saison in Houston mit Rang 9 ziemlich schwach begonnen hatte.

In der Pressekonferenz nach dem Saisonfinale von Salt Lake City 2 ließ der frisch gebackene Weltmeister die Supercross-WM 2021 Revue passieren. «In Orlando ging es los und in Daytona [Anm.: WM-Lauf 9] wusste ich, dass ich genau dort stehe, wo ich stehen wollte.» Die Emotionen schossen hoch, nachdem Webb seinen Rivalen Ken Roczen in der ersten Linkskehre nach dem Start nach außen abgedrängt hatte, so dass der Deutsche zurückstecken musste. Webb hatte in Daytona die Hackordnung definiert und manifestiert. Roczen schwor zwar auf dem Podium von Daytona Revanche, doch dazu kam es erst 5 WM-Läufe später in Atlanta 2, weil Webb dort patzte. Atlanta 2 war in der Retrospektive das einzige Rennen der zweiten Saisonhälfte, bei dem Roczen vor Webb ins Ziel kam.

«Ich hatte danach das Vertrauen, dass ich ihn [Ken Roczen] überall schlagen konnte. Das hat mich innerlich gestärkt. Es kann natürlich im Sport jederzeit alles passieren, aber die mentale Seite ist nach meiner Meinung der wichtigste Aspekt in unserem Sport. Als ich die Reaktionen nach dem Rennen in Daytona erlebt habe, wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich gewann immer mehr an Selbstvertrauen und konnte weitere Fortschritte machen. Aber ich wusste auch, dass es kein Spaziergang wird und dass es ein sehr schwerer Kampf werden würde. Ich kam dabei aber immer besser in Schwung.»

Das Saisonfinale von Salt Lake City 2 hätte Webb nicht mehr gewinnen müssen, doch er fuhr dennoch zu seinem 8. Tagessieg in diesem Jahr. «Ehrlich gesagt, habe ich das nicht unbedingt erwartet. Es konnte ja immer noch alles passieren. Wie schnell hat man sich beim Überholen ein paar Speichen herausgerissen. Das wäre es dann für mich gewesen. Aber auf der anderen Seite hatte ich ja einen großen Punktvorsprung. Für mich war es am Ende das ultimative Statement, ihn [Ken Roczen] noch einmal zu überholen und auf der Strecke zu distanzieren. Ich habe keine Ahnung, auf welchem Rang er [Ken Roczen] schließlich ins Ziel gekommen ist, ob er die Top-10 erreicht hat oder nicht. Es ist, was es ist: Racing. Für mich steht fest: Ich will in jedem Rennen vorne sein und dabei niemals zurückschauen.»

Webb gewann die Supercross-WM am Ende überlegen mit 35 Punkten Vorsprung.

WM-Endstand nach Runde 17 von 17:

1. Cooper Webb (USA), KTM, 388
2. Ken Roczen (D), Honda, 353, (-35)
3. Eli Tomac (USA), Kawasaki, 326, (-62)
4. Justin Barcia (USA), GASGAS, 289, (-99)
5. Aaron Plessinger (USA), Yamaha, 264, (-124)
6. Malcolm Stewart (USA), Yamaha, 248, (-140)
7. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 237, (-151)
8. Jason Anderson (USA), Husqvarna, 237, (-151)
9. Marvin Musquin (F), KTM, 231, (-157)
10. Joey Savatgy (USA), KTM, 207, (-181)

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