TCR: Auf dem Salzburgring geht es weiter
Gianni Morbidelli
Nach den beiden spannenden Rennen am vergangenen Sonntag auf dem extrem schnellen Autodromo in Italien müssen sich die TCR Fahrer nun auf einen weiteren High-Speed-Kurs einstellen. Jeder Fahrer, der schon einmal auf dem Salzburgring gefahren ist, hat enormen Respekt vor dieser altehrwürdigen Strecke, die, umgeben von spektakulären Gipfeln, am Fuße eines schmalen Alpentals verläuft. Die Kombination aus langen Geraden, schnellen Kurven und einer kniffligen Schikane führt dabei zu außerordentlich hohen Geschwindigkeiten in sämtlichen Motorsportklassen. Dabei kann es jedoch schnell zu Fehlern kommen, die einen Fahrer teuer zu stehen kommen können.
Das Rennwochenende wird nach dem bereits bekannten Muster ablaufen: Am Samstag werden zunächst zwei 30-minütige Freie Trainings absolviert. Anschließend findet das erste Qualifying statt, welches sich in Q1 (20-minütiges Qualifying für alle Fahrer) und Q2 (zehnminütiges Qualifying für die schnellsten 12 Fahrer aus Q1) unterteilt.
Die beiden Rennen werden am Sonntag ausgetragen und gehen jeweils über die Distanz von 60 Kilometern. Zudem können die Teams den Freitagmorgen für eine einstündige Testfahrt nutzen.
TCR in Salzburg – die Veranstaltung im Überblick
Streckenlänge: 4,24 km
Renndistanz: 15 Runden (63,61 km)
Start: stehend
Startaufstellung: wird bestimmt durch die Qualifikationsergebnisse (Q1+Q2) – Umkehrung der Top-10 für den Start von Rennen 2
Zeitplan: Samstag, 10.00/10.30 Freies Training 1
Samstag, 12.00/12.30 Freies Training 2
Samstag, 15.00/15.35 Qualifying (Q1 + Q2)
Sonntag, 12.35 Rennen 1
Sonntag, 14.05 Rennen 2
Morbidellis Honda Civic mit maximalem Zusatzgewicht
Für das WestCoast Racing Team und Gianni Morbidelli war es wohl keine große Überraschung, dass ihr Honda Civic mit der Startnummer 10 auf dem Salzburgring mit dem maximalen Performance-Gewicht von 30 Kilogramm starten wird.
Dank seiner Pole-Position und den beiden Siegen bei den vorherigen Rennen in Monza konnte sich der italienische Rennfahrer die maximale Punktzahl von 55 sichern. Bisher gelang das noch keinem anderen Fahrer.
Der Craft-Bamboo Lukoil SEAT León von Jordi Gené wird zusätzliche 20 Kilogramm erhalten, nachdem der Spanier in Monza 30 Punkte holen konnte. Die 10 Kilogramm Zusatzgewicht für den drittbesten Punktesammler gehen an den zweiten SEAT, der von Andrea Belicchi gesteuert wird.
Der Fahrer vom Team Target Competition konnte sich in Monza 26 Zähler sichern, gerade einmal ein einzelner Punkt, den er durch Rang 5 im Qualifying erzielte, machte dabei den Unterschied gegenüber Fernando Monje (25) vom Campo Racing Team. Er wird aufgrund dessen mit seinem Opel Astra ohne zusätzliche Performance-Gewichte ins Rennen gehen.
Afanasyev im ersten Rennen am Salzburgring strafversetzt
Sergey Afanasyev vom Team Craft-Bamboo Lukoil wird am kommenden Wochenende im ersten Rennen am Salzburgring um fünf Plätze strafversetzt. Die Untersuchungen der Sportkommission nach dem letzten Rennen in Monza ergaben, dass der russische Fahrer für die Massenkarambolage in der Roggia Schikane, die das Ausscheiden von Michel Nykjær und Mikhail Grachev im ersten Rennen nach sich gezogen hatte, verantwortlich war.
Die Fahrzeuge von Afanasyev und Nykjær wurden durch den Unfall stark beschädigt, weshalb beide nicht mehr am zweiten Rennen teilnehmen konnten.
In Folge einer weiteren Untersuchung verhängten die Sportkommissare zwei Verwarnungen an Gianni Morbidelli, der in Runde 7 und 11 des zweiten Rennens zwei Zwischenfälle mit Stefano Comini verursacht hatte.
Monje und Schouten in Österreich wieder dabei
Fernando Monje wird nach seiner herausragenden Leistung in Monza, wo er mit seinem Campos Racing Opel Astra OPC zum ersten Mal in der TCR International Series auf das Podium fuhr, auch am Salzburgring wieder an den Start gehen. Sein dritter Platz in Rennen 2 brachte ihm zahlreiche Lobesbekundungen von Seiten der Konkurrenz und der Presse ein. Nun strebt der Spanier nach mehr, vor allem, da ihm der österreichische Kurs gut bekannt ist und zu seinen Lieblingsstrecken gehört – so konnte er dort 2012 einen Doppelsieg in der FIA ETCC feiern.
Ein weiterer Fahrer, der in der TCR in Österreich wieder starten wird, ist der niederländische Fahrer Bas Schouten, der erneut am Steuer eines SEAT Léon vom Team Bas Koeten Racing (in Kooperation mit ST Motorsport) sitzen wird. Der Niederländer beeindruckte während seines ersten Auftritts im Rahmen des dritten Saisonevents auf dem Circuito Ricardo Tormo in Valencia, wo Schouten das Podium aufgrund eines Ausfalls der Kraftstoffpumpe in der letzten Runde des zweiten Rennens nur knapp verpasste.
Live-Stream und Live-Timing vom Salzburgring
Das Event der TCR International Series in Österreich wird von einer intensiven Berichterstattung im Internet begleitet. Auf der offiziellen Webseite www.tcr-series.com ist ein Live-Stream verfügbar. Die Übertragung beginnt am Samstag mit der Qualifying-Session um 14.55 Uhr MEZ. Die beiden Rennen werden am Sonntag durchgängig ab 13.20 Uhr MEZ zu sehen sein. Außerdem wird auf der offiziellen Webseite ein Live-Timing verfügbar sein. Sowohl die Sessions am Samstag als auch die Rennen am Sonntag können dann in Echtzeit verfolgt werden.