NW200:Alastair Seeley (Yamaha) macht das Dutzend voll
Seeley (34), Hillier (37), Johnston (13)
Zehntausende Zuseher lassen sich bei strahlendem Sonnenschein das diesjährige North West 200 nicht entgehen. Sogar der dreifache Superbike-Weltmeister Jonathan Rea, dessen Vater Johnny selbst viele Male auf dem 14,436 Kilometer langen Straßenkurs an den Rennen teilgenommen hatte, gibt der größten Veranstaltung Irlands die Ehre.
Alastair Seeley präsentiert sich in der Startaufstellung des Supersportrennens relaxt. Der mittlerweile 22-fache-North-West-200-Rekordsieger weiß genau, wozu er in der Lage ist. Aber seine Rivalen Dean Harrison, Martin Jessopp, James Hillier, Lee Johnston und Martin Dunlop haben ihm einen harten Kampf angekündigt.
Der von seinen Fans als «Kleiner Zauberer» bezeichnete Nordire, kommt am besten vom Start weg. Jessopp ist in seinem Windschatten, dahinter folgen Harrison, Conor Cummins und Michael Dunlop. Sein Bruder William musste seinen Start zurückziehen, weil er sich am Donnerstag bei einem Sturz schmerzhafte Prellungen zugezogen hatte.
Nach der ersten Runde trennen die Top-8 gerade einmal zwei Sekunden. Harrison hat sich vor Seeley, Gary Johnson, Dunlop, Hillier, Jessopp und Cummins an die Spitze gesetzt. Hinter Dan Kneen und James Cowton liegt Ian Hutchinson an der elften Stelle.
Es ist Hillier, der Seeley nach der zweiten Runde auf Abstand halten kann. Nur noch Johnson kann das Tempo der beiden halten. Ab Rang 3 liegen die Fahrer bereits mehr als eine Sekunde zurück. Dunlop verliert zusehends an Positionen. Er liegt momentan an der sechsten Stelle.
Aber es ist die Charakteristik des Kurses mit den langen Geraden, dass das Feld immer wieder eng zusammenrückt und die Positionen ständig gewechselt werden. Bei Halbzeit hat sich der Sieger vom Donnerstag, Seeley, die Führung von Lee Johnston geschnappt. Hillier, Johnson, Dunlop und Harrison kämpfen um den Anschluss.
Auch nach vier Runden lässt sich nicht vorhersagen, wer am Ende die Nase vorne haben wird. Noch immer haben acht Fahrer die Chance auf den Sieg. Vor allem Johnston und Johnson zeigen Seeley immer wieder, dass er jederzeit mit ihnen Angriffen rechnen muss. Selbst Cummins als letzter der Gruppe könnte sich dank Windschatten noch in eine gute Ausgangsposition bringen.
Mit der bis dahin schnellsten Runde von 4:35,909 schafft es Seeley sich von seinen Verfolgern abzusetzen. Johnston und Hillier duellieren sich um Platz 2 und verlieren damit Boden zusehends Boden auf den Führenden. Johnson, Harrison und Dunlop liegen ohne Aussicht auf den Sieg auf den Rängen 4 bis 6.
Nach sechs Runden kreuzt Seeley als Erster die Ziellinie, vor Hillier, der sich Johnston knapp vom Hals halten kann. Der vierte Platz geht an Harrison vor Dunlop, Jessopp, Cummins und Johnson. Mit 4:33,864 gelingt Seeley bei seinem insgesamt zwölften Supersport-Sieg ein neuer Rundenrekord in dieser Klasse.