John McGuinness: «Ich war ganz schön aufgeregt»
Ducati-Pilot John McGuinness vor Sam West (BMW)
Bevor es für John McGuinness zum Macau Motorcycle Grand Prix konnte er sich in Donington kurz mit der Ducati Panigale anfreunden. «Leider bin ich in meiner verletzungsbedingten Abwesenheit etwas eingerostet», gestand der Brite. «Ich konnte das Motorrad leider nur 20 Minuten fahren, aber ich habe mich auf Anhieb wohl gefühlt.»
Das einstündige freie Training nutzte McGuinness, um auf dem 6,115 Kilometer langen Guia Circuit Runde um Runde abzuspulen, um sich einerseits wieder an die Geschwindigkeit zu gewöhnen und andererseits seine Streckenkenntnis aufzufrischen. Nur langsam fand der zweifache Familienvater seinen Rhythmus.
Auf dem Leitschienen gesäumten Straßenkurs in den Häuserschluchten von Chinas Spielermetropole fehlten ihm anfangs viele Sekunden. Erst im Laufe des Trainings konnte er sich kontinuierlich steigern, trotzdem fehlten ihm am Ende auf Michael Rutter, der eine Zeit von 2:29,232 min vorgelegt hatte, über sieben Sekunden.
In den beiden Qualifyings zeigte McGuinness, dass er nichts verlernt hatte. Als Achter hatte er nur noch 3,697 Sekunden auf den Pole-Setter Peter Hickman. Eine Top-10-Platzierung, die er sich trotz allem vorgenommen hatte, schien für den Fahrer des Teams Tak Chun Group by PBM durchaus im Bereich des Möglichen.
Nach einem zurückhaltenden Start fädelte sich McGuinness an der zehnten Position ein, nur knapp hinter Michael Sweeney und Davey Todd, die sich unmittelbar vor ihm um Rang 8 duellierten. Für die Endphase des 12-Runden-Rennens hatte sich der Haudegen einiges vorgenommen, doch durch den Rennabbruch wurde seine Taktik zunichtegemacht.
«Vor dem Start war ich ganz schön aufgeregt», ließ der Macau-Sieger 2001 wissen. «In den ersten beiden Runden sind mir einige Fehler unterlaufen, deshalb konnten mich Michael und Davey auch überholen. Danach ist es langsam besser gelaufen und ich habe einen guten Rhythmus gefunden. Vielleicht hätte ich beide noch geschnappt.»
«Bevor ich mich auf den Weg Richtung China gemacht habe, habe ich mir insgeheim ein Top-10-Resultat erhofft und jetzt weiß ich nicht, ob ich mit dem zehnten Platz zufrieden sein soll oder nicht. Es tut mir gut, endlich wieder auf einem Superbike gesessen zu sein und mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause gehen zu dürfen.»