Wer folgt auf Schwantz, Haslam, Rutter, Hickman & Co.
Die deutschsprachige Abordnung für den Motorcycle Macau GP: Lukas Maurer, Julian Trummer, David Datzer (vlnr.)
1954 fand zum ersten Mal der Macau Grand Prix statt. Vorerst war die Veranstaltung nur den Autos vorbehalten, erst 1967 wurden auch Motorräder ins Programm aufgenommen. Jahrelang wurde das Rennen von den Fahrern aus Fernost dominiert. Beim zehnjährigen Jubiläum waren erstmals auch Piloten aus Europa dabei. Chas Mortimer war dann der erste Sieger, der nicht aus Japan, Hongkong oder Malaysia kam.
In den folgenden Jahrzehnten übernahmen Fahrer aus Großbritannien das Kommando. Von 1976 bis zum letzten Rennen vor der Coronavirus-Pandemie im Jahr 2019 konnten nur der Japaner Sadao Asami (1978 – 1980), der spätere amerikanische Halbliter-Weltmeister Kevin Schwantz (1988), der Belgier Didier de Radigues (1991) sowie der Schweizer Andreas Hofmann (1997) diese Vorherrschaft kurz unterbrechen.
Lange Zeit war Ron Haslam mit sechs Erfolgen der mit Abstand erfolgreichste Teilnehmer in der Geschichte des in den Häuserschluchten von Chinas Spielermetropole ausgetragenen Rennens. Der Brite, der 1981 bis 1983 und 1985 bis 1987 zwei Hattricks schaffte, wurde erst 2011 von seinem Landsmann Michael Rutter abgelöst, der mittlerweile neun Mal auf die oberste Stufe des Siegertreppchens steigen durfte.
Wegen der restriktiven Coronavirus-Regeln – Rennfahrer und Teammitglieder mussten sich nach der Einreise in eine siebentägige Quarantäne begeben – schlug ein Großteil der Straßenrennfahrer, allen voran Michael Rutter, Peter Hickman, Ian Hutchinson oder John McGuinness die Einladung zum diesjährigen Grand Prix aus. Das eröffnet die Chancen der Fahrer, die normalerweise im Schatten der TT-Stars stehen.
Der Finne Erno Kostamo (Penz13-BMW) könnte einer der heißesten Anwärter auf einen der vorderen Plätze sein, ist er doch einer der wenigen der 15 genannten Fahrer, die bereits Erfahrung mit dem 6,115 Kilometer langen Guia Circuit, der sich durch zahlreiche blinde Kurven auszeichnet, hat. Auch der Brite Rob Hodson ist bereits in Macau gefahren. 2019 zählten beide zu den Sturzopfern des nicht ungefährlichen Kurses.
Sheridan Morais (Syntainics by Penz13) ist so etwas wie der heimliche Favorit auf den Sieg. Der kleingewachsene Südafrikaner, der 2019 in Frohburg gleich sein erstes Straßenrennen gewinnen konnte, kann auf eine lange Liste an guten Ergebnissen in der Superbike- und Supersport-WM zurückblicken. Für das Yamaha Austria Racing Team war er einige Zeit auch in der Langstrecken-Weltmeisterschaft unterwegs.
Der Deutsche David Datzer (MTP-Racing by Penz13), der Österreicher Julian Trummer (WH Racing powered by Dynobike) und der Schweizer Lukas Maurer (Maurer-Racing by Penz13) könnten aus deutschsprachiger Sicht für eine Top-3-Platzierung sorgen. Obwohl es für alle drei Fahrer das Debüt beim Macau Grand Prix ist, haben sie mit ihren Auftritten bei der Tourist Trophy bewiesen, dass sie verdammt schnell sind.
Nennliste
14 Andres Silva Pires (P), Honda
18 Lukas Maurer (CH), Kawasaki
26 Paul Williams (GB), Suzuki
29 Timothy Monot (F), Yamaha
32 Sheridan Morais (SA), Honda
38 Erno Kostamo (FIN), BMW
44 Rob Hodson (GB), Kawasaki
49 Raul Torres Martinez (E), Honda
55 David Datzer (D), BMW
69 Nadieh Schoots (NL), Kawasaki
74 Joey Thompson (GB), BMW
91 Julian Trummer (A), Yamaha
164 Matt Stevenson (GB), BMW
174 Laurent Hoffmann (B), BMW
474 Kamil Holan (CZ), Kawasaki
Zeitplan (Ortszeit, +7h MEZ)
Donnerstag, 17. November
07.30 – 08.15 Uhr Freies Training
Freitag, 18. November
07.30 – 08.00 Uhr Qualifying 1
12.30 – 13.00 Uhr Qualifying 2
Samstag, 19. November
07.30 – 07.50 Uhr Warm-up
10.35 – 11.05 Uhr Rennen 1
16.10 – 16.40 Uhr Rennen 2