Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Die Reaktionen der Deutschsprachigen auf die Absagen

Von Helmut Ohner
Die Meldung von der Absage aller Straßenrennen in Nordirland geht wie eine Schockwelle durch die Reihen der Road Racer. Wie David Datzer, Julian Trummer, Lukas Maurer und Chris Meyer darauf reagieren.

«Was soll man groß dazu sagen», zeigt sich der Deutsche David Datzer ratlos. «Die Leidtragenden sind auch die Clubs. Für mich persönlich als Pilot ist es natürlich sehr schade, dass ich kein North West 200 fahren kann. Vor allem kam das jetzt so plötzlich. Vor zwei Tagen habe ich noch mit Mervyn White getextet und am Montag wäre ich nach Belfast geflogen und dann weiter zum Newcomers-Meeting nach Coleraine. Die Fähre war gebucht und die Teamkonstellation war ebenfalls fertig. Die erarbeiteten Pläne sind für die Katz! Hilft jetzt nichts, bleibt noch die Tourist Trophy und der Macau Grand Prix. Hoffentlich...»

«Auch ich bin natürlich super enttäuscht über die derzeitigen News. Hatte allerdings noch keine Fähren und ähnliches gebucht, da sich schon seit Wochen das Problem angedeutet hat. Habe öfters Kontakt zu verschiedenen Locals. Ein großes Problem stellt meiner Meinung nach auch die derzeitige Zerstrittenheit innerhalb der Motorcycle Union of Ireland UC dar. In den letzten Wochen sind oder mussten einige Leute zurücktreten. Wer die wirklich Schuldigen sind ist aber für mich als Ausländer nur bedingt einzuschätzen», so Chris Meyer, der im Vorjahr mehrmals in Nordirland an Rennen teilgenommen hat.

«Im Moment ist die Aufregung natürlich groß. Ich hoffe, dass durch Sponsoren oder auch durch Crowdfunding genug Geld zusammenkommt um die Kosten doch noch decken zu können. Aber was wird nächstes Jahr? Glaube nicht, dass die Regierung in gehoffter Weise einspringt. Vielleicht können sie wenigstens das merkwürdige Gesetz kippen, welches das Kassieren von Eintritt verbietet. Der Großteil der Fans wäre sicher dazu bereit. Die in Deutschland unvorstellbare Akzeptanz des Road Racing lässt aber auch dort nach. Aber nichtsdestotrotz werde ich als Berufsoptimist erst mal weitermachen und hoffe es gibt noch eine Chance.»

«Ich denke, die kriegen das schon noch hin», übt sich der Schweizer Lukas Maurer, der im Vorjahr beim North West 200 mit zwei Top-10-Plätzen überzeugen konnte, in Zweckoptimismus. «Es ist aber natürlich ärgerlich und macht für alle Beteiligten die Planung einmal mehr super umständlich, hohe Flexibilität von allen Helfern und Fahrern ist da Grundvoraussetzung. Die Organisatoren der Rennen trifft an dieser Misere keine Schuld. Die haben nun bestimmt auch viel zu tun. Während die Fußballvereine staatliche Gelder bekommen, wird man das Gefühl nicht los, dass der Motorsport einmal mehr schikaniert wird.»

«Mich hat gestern die Absage sämtlicher Straßenrennen in Nordirland natürlich wie alle anderen meiner Kollegen auch wie ein Schlag getroffen!», gesteht Julian Trummer, Österreichs Aushängeschild Nummer 1 in Sachen Road Racing. «Seitdem ich klein bin, wollte ich es immer zum North West 200 schaffen und jetzt wo ich gerade mal ein Jahr dort gefahren bin, löst sich das Ganze in Staub auf. Auch wenn ich optimistisch bin, dass der Mervyn White das noch geregelt bekommt und das North West 200 heuer stattfinden wird, so macht es mich trotzdem nachdenklich, wie es in Zukunft weitergehen soll.»

«Ich prophezeie schon länger, dass Road Racing ein Privileg ist, für das wir dankbar sein dürfen, aber ich glaube leider auch, dass wir in zehn Jahren nichts mehr davon machen dürfen! Nur dass es dann so schnell passiert und wir heuer schon mit diesen Problemen konfrontiert sind, ist natürlich bitter! Meiner Meinung könnte ein Dominoeffekt eintreten und dann könnte in ein paar Jahren auch die Tourist Trophy verschwunden sein. Mir persönlich würde etwas fehlen und ich weiß nicht, wie ich das ersetzen könnte.»

«An alle Road-Racing-Fans! Nun ist es an der Zeit dem besten Sport auf diesem Planeten etwas zurückzugeben! Hier ist die offizielle GoFundMe-Seite, wodurch jeder Einzelne sicherstellen kann, dass Straßenrennen weiterhin bestehen bleiben und nicht schon bald von der Bildfläche verschwinden. Ich weiß, dass die Road-Racing- Gemeinde die besten und loyalsten Supporter hat.»

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