Tourist Trophy: John McGuinnes über Joey Dunlop
John McGuinnes bei der Isle of Man 2006
Seit 25. Mai wird bei der Tourist Trophy auf der Insel Man trainiert, ab 1. Juni werden die Rennen auf dem 60 km langen Strassenkurs ausgetragen. SPEEDWEEK.com hat TT-Star John McGuinnes vorher zu Hause besucht. Der 41-Jährige spricht mit uns über sein Vorbild Joey Dunlop, der mit 26 TT-Siegen noch erfolgreicher war und bei einem Strassenrennen in Estland im Jahr 2000 tödlich verunglückte.
Dunlop ist für McGuinnes nicht nur wegen seiner unzähligen Siege ein Vorbild geworden, als Teamkollegen lernte er den schnellen Iren auch als Persönlichkeit zu schätzen. «Joey hat nie viel gesagt, Du brauchtest ihm aber nur ins Gesicht schauen, dann wusste Du was los war», erinnert sich McGuinnes an Dunlop. «Wenn er sein 'race-face' aufgesetzt hatte, war das unbeschreiblich. Joey konnte einfach den Schalter umlegen und los ging es. Wenn das Wetter gemischt war, war er aussergewöhnlich gut.»
«Ich kann mich an das NW200 im Jahr 2000 erinnern, wir fuhren beide die Honda-SP1. Bei mir lief es total beschissen, ich wollte im Boden versinken. Dabei hatte ich mir nichts sehnlichster gewünscht, als eine Werks-Honda zu fahren. Aber Joey nahm dieses Teil und stellte es auf die Pole! Ich war damals der junge aufmüpfige Bursche, aber der kleine 48 Jahre alte grauhaarige Panther rockte das Ding. Ich fragte ihn danach wegen seiner Fahrwerksabstimmung und -geometrie und wie er bremst und all so was – ich dachte ich wüsste alles. Und er sagte zu mir: Junge, Du musst einfach nur deine verdammten Zähne zusammenbeissen!»