Road America: BMW-Drama, Podium für Baz (Ducati)
Am dritten Wochenende der Saison 2024 ging es für die Beteiligten der MotoAmerica zum legendären Road America. Die Superbike-Stars der US-Serie hatten für das gesamte Wochenende schlechte Wetterbedingungen vorhergesagt bekommen und mussten mit den widrigen Streckenverhältnissen in Elkhart Lake klarkommen.
Im Qualifying ging es jedoch noch unter passablen Bedingungen zur Sache. BMW-Star Cameron Beaubier kam als Führender der Meisterschaft zum dritten Saisonrennen. Der fünffache US-Superbike-Champion möchte 2024 erstmals die Krone auf einer BMW einfahren und so holte er sich vor Ducati-Pilot Josh Herrin und dem Titelverteidiger Jake Gagne (Yamaha) die Pole-Position.
Der Regen erschwerte dann die Bedingungen zum ersten der beiden Rennen auf dem 6,5 km langen Kurs erheblich. Ein Regensturm brachte den meisten Fahrern nach eigenen Aussagen die schwierigsten Bedingungen aller Zeiten. Zwar hatte die Strecke auch unter erheblichem Regeneinfluss noch viel Grip zu bieten, doch so erwischte es eine Reihe von Fahrern an Stellen, an denen sie nicht mal in Schräglage unterwegs waren.
Yamaha-Pilot Cameron Petersen nutze die Bedingungen am Ende für seinen zweiten Saisonsieg und den fünften seiner Karriere. Der Südafrikaner führte zu Beginn, verbrachte den Großteil des Rennens aber hinter seinem Teamkollegen Jake Gagne auf Platz 2. Erst in der letzten Runde griff er den aktuellen Champion an und besiegte ihn auf der Ziellinie um 0,004 Sekunden.
Hinter Petersen und Gagne kam Ex-WM-Pilot Loris Baz auf Platz 3 ins Ziel. Der Franzose sicherte sich sein erstes Podium der Saison und somit 16 Punkte für die Meisterschaft. Über weite Strecken war Baz an dem Duo an der Spitze dran, zwei Runden vor dem Ende wollte er beim Angriff auf Petersen zu viel und ging in Kurve 5 weit. Dadurch verlor er den Anschluss und die Chance auf seinen ersten Sieg.
Während JD Beach seine BMW M1000RR auf Platz 4 ins Ziel brachte, landete Cameron Beaubier im Krankenhaus. Der US-Amerikaner führte am Anfang, musste dann aber in Kurve 5 die Strecke nach einem Fehler verlassen. Bei seiner Aufholjagd stürzte der ehemalige Moto2-WM-Fahrer und schied somit aus. Nachdem er die Unfallstelle humpelnd verlassen hatte, nahm ihm der Krankenwagen zu weiteren Untersuchungen mit in die Klinik. Besonders ärgerlich: Am zweiten Lauf in Road America konnte der BMW-Star nach einer Verletzung an der Ferse nicht teilnehmen.
Das Rennen am Sonntag hatte deutlich bessere Bedingungen zu bieten und so erfolgte der Start bei trockenen Streckenbedingungen. Eine beeindruckende Performance zeigte Ducati-Fahrer Josh Herrin auf der Panigale V4R. Der Champion von 2013 sicherte sich seinen 11. Sieg in der Serie und feierte diesen nach dem Rennen ausgelassen.
Über zwölf Runden nahm der 34-Jährige Yamaha-Fahrer Bobby Fong auf Platz 2 mehr als neun Sekunden ab. Hinter Herrin und Fong platzierte JD Beach seine BMW als Dritter auf dem MotoAmerica-Podium. Auch Sean Dylan Kelly (BMW) und Loris Baz kämpften bis zum Finale um das Podium. Während Baz Platz 4 sicherte, machte Kelly am Ende einen Fehler, der Gagne noch einen Top-5-Rang brachte, obwohl dieser die meiste Zeit des Rennens alleine auf Platz 6 unterwegs war.
Für Gagne war es wirklich kein perfektes Wochenende, aber durch das Ausscheiden von Beaubier übernahm der dreifache Meister die Spitzenposition in der Gesamtwertung. Hinter dem Yamaha-Fahrer liegen nun Beaubier auf Platz 2 und Fong auf Position 3. Der nächste Lauf findet vom 14. bis 16. Juni in Brainerd Lake statt.
MotoAmerica-Superbike, Stand nach drei von neun Events:
1. Gagne, Yamaha, 113 Punkte
2. Beaubier, BMW, 95
3. Fong, Yamaha, 88
4. Petersen, Yamaha, 83
5. Kelly, BMW, 83
6. Herrin, Ducati, 79
7. Baz, Ducati, 72
8. Beach, BMW, 60