Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Stefan Nebel: Kein Spass ohne Pass

Von Esther Babel
Stefan Nebel

Stefan Nebel

Stefan Nebel erlebte vor dem AMA-Lauf im Miller Motorsports Park eine böse Überraschung.

Am Ende der Geschichte kam Stefan Nebel nur noch ein nicht druckreifes Schimpfwort über die Lippen. Der Superbike-Pilot und seine KTM-Mannschaft wollten es besonders gut machen und hatten für den 31-Jährigen, der am vergangenen Wochenende beim AMA-Lauf im Millerpark starten sollte, ein mehrmonatiges Visum für die USA beantragt.

Nebel liess sich einen Termin in der amerikanischen Botschaft in Frankfurt geben und beantwortete in der dort angesetzten Fragestunde alles wahrheitsgemäss. Das Visum wurde bewilligt und sollte ihm zusammen mit seinem Pass zugeschickt werden. Rechtzeitig vor dem für vergangenen Freitag gebuchten Flug nach Utah.

«Als bis Donnerstag nichts da war», schildert Nebel, «habe ich versucht, telefonisch an Informationen zu kommen. Ohne Erfolg. Da ich nachts sowieso nicht schlafen konnte, habe ich mich kurz nach 4 Uhr ins Auto gesetzt und bin nach Frankfurt gebrettert und habe im Konsulat mal kräftig an die Scheibe geklopft.» Ohne Erfolg. Der Pass samt Visum sei an ihn raus und müsste längst bei ihm sein. War er aber nicht. Nebel düste zurück ins 260 Kilometer entfernte Velbert, wo seine Frau Yasmin an der Haustüre auf den DHL-Postboten lauerte. Bis 11.30 Uhr wäre der letzte Moment gewesen, um online beim geplanten Flug einzuchecken.

«Um 11.28 Uhr habe ich dann den Flug umgebucht auf Samstag. Dann wäre ich zum zweiten Training im Miller Park gewesen.» Zwischendrin hatten sich Yasmin und Stefan Nebel jeder in sein Auto gesetzt und verfolgten in ihrer Heimatstadt jeden DHL-Transporter, den sie entdecken konnten. «Ich habe jetzt viele neue Freunde», meinte Nebel sarkastisch. «Mit der Sendungsnummer konnte man den Brief auch nicht zurückverfolgen.»

Am Samstag wiederholte sich die Verfolgungsjagd auf die Postler. «Wenn ich den richtigen nicht finde, ist der Arsch ab», war Nebel klar. Doch der Pass blieb auch am Samstag verschwunden und die amerikanische Botschaft hatte über die Feiertage keine Sprechstunde mehr. Samstagmittag wurde der Flug nach Utah endgültig abgesagt.

Doch das Drama ist noch nicht zu Ende. Für Mittwoch ist nämlich schon der nächste Flug gebucht. Diesmal nach Milwaukee, wo am kommenden Wochenende bereits das nächste AMA-Rennen stattfindet. Fraglich ist, ob Stefan Nebel dann an den Start gehen kann. Denn ohne Pass geht nichts und der ist bis jetzt irgendwo zwischen Frankfurt und Velbert verschollen. Fortsetzung folgt.

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