Nach Protest: Zach Osborne (Husqvarna) bestraft
In der letzten Runde des Supercross-Saisonfinales von Las Vegas lagen die Nerven blank: Zach Osborne (Husqvarna) stürzte bereits in der ersten Kurve. Auch die anderen beiden Titelaspiranten, Jordon Smith (Honda) und Joey Savatgy (Kawasaki), die nur ein Punkt trennten, begingen Fehler und stürzten. Plötzlich war Außenseiter Adam Cianciarulo auf Titelkurs. Doch Savatgy und Osborne holten auf.
Besonders Osborne kämpfte wie ein Löwe, pflügte durchs Feld und erreichte auf den letzten Metern der letzten Runde Joey Savatgy. Osborne setzte alles auf eine Karte. Er musste die einzige und letzte Möglichkeit nutzen, sich an Savatgy vorbeizuquetschen. Das tat er mit Vehemenz und einem harten Blockpass, der Savatgy zu Boden riss.
Osborne wurde Ostküstenmeister, Savatgy verlor seine Titelchance.
Sofort wurde diskutiert, ob dieses titelentscheidende Manöver die Grenze zur Unsportlichkeit überschritten hatte.
Und es war klar, dass gegen diese Aktion mit Sicherheit Protest eingelegt weden würde.
Das Team 'Monster Energy/Pro Circuit Kawasaki' legte Protest bei der AMA-Rennleitung ein. Osborne wurde nach Sichtung der Tatbestände nach geltendem AMA-Regelwerk bestraft, in dem es im Anhang A2 heißt: «Fahrweise, welche die Gesundheit und das Leben von Fahrern, Offiziellen oder Zuschauern gefährdet, wird bestraft.»
Osborne wurde mit einer Geldbuße in Höhe von 7.500 US$ bestraft. Die Punkte und damit den 250cc-Ostküsten-Titel kann Osborne jedoch behalten. Die Strafe hat also keinerlei Auswirkungen auf das sportliche Ergebnis der US-Ostküstenmeisterschaft.
Husqvarna legte gegen die Entscheidung seinerseits Berufung ein. Diese wurde jedoch abgewiesen.
Die Entscheidung ist endgültig und ist juristisch nicht anfechtbar.
Sie hat aber dennoch Brisanz, denn nach dem vorletzten Rennen in New Jersey wurde auch der bis dahin Führende der Meisterschaft, Joey Savatgy, bestraft, weil er nach einem Crash abgekürzt hatte.
Savatgy wurde aber nicht nur mit einer Geldstrafe belegt, sondern um 5 Plätze nach hinten strafversetzt, wodurch er die Meisterschaftsführung und in der Endkonsequenz die Meisterschaft verlor.
Der eine Fall wurde also durch Eingriffe in sportliche Ergebnisse geahndet, der andere Fall nur durch Geld.
Das Geschehen um Savatgy/Osborne hat nun ein 'Geschmäckle'. Der Eindruck, dass mit unterschiedlichem Maß geahndet wurde, lässt sich schwer von der Hand weisen
Tatsache ist: Die Titelentscheidung an der Ostküste ist am Ende am grünen Tisch gefallen.