Petter Solberg möchte beim Heimspiel endlich siegen
Petter Solberg vor Johan Kristoffersson
Keiner der beiden Superstars hat diesen Lauf zur der Rallycross-Weltmeisterschaft (WRX) in Norwegen bisher gewonnen. Das soll sich am Wochenende ändern. Das Fahrer-Duo im Volkswagen Polo GTI Supercar befindet sich derzeit in einem absoluten Hoch, nachdem es die beiden vergangenen Events in Belgien und Großbritannien dominiert hat. Jetzt kommen die Heimrennen der beiden, beginnend mit Solbergs in Norwegen. Johans Heimspiel folgt Anfang Juli, gleichzeitig ist dies auch das Heimspiel für einen Großteil des Teams von PSRX Volkswagen Schweden
Sie alle können es kaum erwarten.
«Es stimmt schon, dass weder Johan noch ich in Norwegen oder Schweden bislang wirklich geglänzt haben. Entsprechend wichtig sind diese beiden Events für uns. Klar werden bei jedem Lauf der Rallycross-Weltmeisterschaft gleich viele Punkte vergeben, aber Heimrennen sind dennoch etwas ganz Besonderes», sagt Petter Solberg.
Petter ist sich dabei ziemlich sicher, dass Volkswagen Motorsport den Schlüssel gefunden hat, um in Norwegen ein Highlight zu setzen. «Ich werde nicht verraten, was wir gefunden haben», so Solberg, «aber ich muss gestehen, dass ich bisher immer Probleme hatte, meine Autos auf diesen Strecken zum Arbeiten zu bringen. Das sollte in diesem Jahr nicht mehr der Fall sein. So viel sei verraten: Vor allem in den langsameren Kurven sollten Johan und ich etwas besser zurechtkommen. Besonders in solchen, in denen das Auto größeren Belastungen ausgesetzt ist.»
Solberg ergänzt: «In jedem Fall freue ich mich sehr. Seit dem Beginn des Jahres haben wir viele kleine Fortschritte mit dem Auto gemacht. Beim vergangenen Event in Lydden Hill haben wir uns nicht den kleinsten Fehler erlaubt. Alles lief absolut perfekt.»
Wenn nur auf alle Dinge im Leben so viel Verlass wäre. Verlass ist derweil vor allem auf die Tatsache, dass es in Hell in der ersten Kurve ordentlich zur Sache gehen wird. Für Solberg geht es dabei vor allem darum, nicht in jede Lücke reinzustechen.
«Ich bin im Rallycross immer sehr vorsichtig gewesen», sagt Petter. «Ich bin nicht der Typ Fahrer, der in jede Lücke reinsticht. Manchmal kommt man damit durch, aber meistens eben nicht. Es ist immer ein Risiko und zu diesem Zeitpunkt der Saison ist es ein sehr großes Risiko. Ein Event mit null Punkten zu verlassen, kann jeden der Top-Fahrer um sämtliche Chancen in der Weltmeisterschaft bringen. Als Team müssen wir versuchen, auf Nummer sicher zu gehen, wie wir es die gesamte Saison über schon gemacht haben.»
Als Führender der Rallycross-Weltmeisterschaft geht auch Johan Kristoffersson auf Nummer sicher.
«Ich würde mich sehr freuen, wenn ich bis zum Ende des Jahres dort oben bleiben würde, wo ich im Moment stehe» sagt Johan. „Norwegen ist immer eines der Kompliziertesten Rennen im gesamten Jahr. Mit Sicherheit wird es wichtig sein, das gesamte Wochenende über fehlerfrei zu fahren. Wir haben einen fantastischen Start in die Saison hingelegt und sowohl das Auto als auch das Team verbessern sich stetig. Um ehrlich zu sein, kann ich es noch immer kaum glauben, was wir als Mannschaft bislang in so kurzer Zeit erreicht haben. Aber das war nur der Anfang. Der Fokus liegt ganz klar darauf, das Momentum auch in Hell auf unserer Seite zu haben. Aber natürlich müssen wir auch das große Ganze – also die beiden Meisterschaften – im Blick behalten.»
Wie der Vater so der Sohn
Der Name Solberg hat zuletzt aber nicht nur in der Rallycross-Weltmeisterschaft für Furore gesorgt. Nur sechs Tage nach seinem Sieg in Lydden Hill sorgte sein 15-jähriger Sohn Oliver für Schlagzeilen. Mit einem 600 PS starken Supercar siegte Oliver beim RallyX Nordic Event in Arvika (Schweden). Entsprechend stolz war Vater Petter und Olivers Mutter Pernilla.
«Mir fehlten die Worte», so Solberg. «Pernilla und ich könnten nicht stolzer auf unseren Jungen sein. Er legt so einen großen Ehrgeiz an den Tag, um sich im Motorsport weiterzuentwickeln, das ist einfach fantastisch. Als er im vergangenen Jahr zu mir kam und mich gefragt hat, ob er ein Supercar fahren könnte, sagte ich ihm: ‚Versuche, eine Lizenz zu bekommen und komm dann zu mir zurück.‘ Ich war mir eigentlich sicher, dass er keine Lizenz erhalten würde. Aber er bekam eine. Und jetzt hat er angefangen, Rennen zu gewinnen. Es ist unglaublich.»