Stohl-Team: Licht und Schatten im Regen von Lohéac
Mit einem weiteren Triumph von Johan Kristoffersson ging der neunte Lauf zur FIA World Rallycross Championship zu Ende. Auf der ältesten Rallycross-Strecke Frankreichs in Lohéac galt der kollektive Jubel Zehntausender Fans, die trotz strömenden Regens gekommen waren, jedoch dem französischen Hausherrn Sebastien Loeb. Der neunfache Rallye-Champion (2004 – 2012) biss sich lediglich am nunmehrigen Rallycross-Fast-Weltmeister aus Schweden die Zähne aus.
Ein nur einseitiges Hochgefühl bescherte das Abenteuer Lohéac dem Wiener STARD-Boss Manfred Stohl und also auch dessen erst heuer in die WM eingestiegenen Team. «Eine merkliche Weiterentwicklung war da nicht zu erkennen.» Konkret konnte sich der Lette Janis Baumanis abermals für das Semifinale qualifizieren und dort in seiner Gruppe den vierten Platz holen. Was ihm auch berechtigtes Lob von Manfred Stohl einbrachte. «Janis hat sich nach einem zu zaghaften Start im ersten Qualifikationslauf wie in den letzten Rennen stark gesteigert und dann wiederum eine sehr gute Leistung abrufen können. Er ist in einen positiven Wettkampf-Modus gekommen und hat sich die neuerliche Platzierung unter den besten zwölf Piloten der Welt absolut verdient.»
In die entgegengesetzte Richtung zeigt zurzeit die Leistungskurve von Timur Timerzyanov. Der zu Beginn der Saison sehr stark agierende Russe brachte seinen Ford Fiesta RXS Evo3 abermals nicht in die entscheidende Phase, sprich die Finalläufe. «Ich verstehe es nicht ganz», haderte der Teamchef mit der Performance seines Schützlings, «im Training ist er stets ganz vorne dabei, aber wenn es ernst wird, kommt er nicht in Schwung.» Tatsächlich hielten sich bei Timerzyanov auch in Lohéac die momentane Unform und das dann noch dazukommende Pech die Waage. Stohl: «Das ist nun schon das dritte Rennen in Folge, in dem er nicht die Leistung bringt, zu der er eigentlich fähig ist. Das ist wirklich schade für ihn, aber natürlich auch schade fürs Team.»
Viel Zeit zum Wundenlecken bleibt der STARD-Crew freilich nicht, denn schon in zwei Wochen dreht sich das WM-Karussell weiter. Aufgebaut wird dieses dann in Lettland, der Heimat von Janis Baumanis. Ein Umstand, der vielleicht gerade für dessen russischen Teamkollegen als besonderer Impulsgeber dient.