Doppelführung für Volkswagen in «Down Under»
Andreas Mikkelsen ist der Australien-Leader
Großartige Leistung beim großen Finale des Polo R WRC: Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N) und Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) liegen bei der Rallye Australien an der Spitze der Gesamtwertung. Die Volkswagen Duos trotzten am Eröffnungstag in «Down Under» damit ihrer Rolle als «Straßenfeger». Mikkelsen/Jæger erzielten fünf der elf möglichen Prüfungsbestzeiten, rangierten ansonsten stets unter den Top Drei der jeweiligen WP-Zeitenlisten und erarbeiteten sich eine Führung von 15,4 Sekunden. Ihre Volkswagen Teamkollegen Ogier/Ingrassia eröffneten als alte und neue Champions die Strecke, zeigten eine weltmeisterliche Leistung, feierten ihrerseits vier Bestzeiten und belohnten sich dafür mit Rang zwei in der Gesamtwertung der Rallye.
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) bleiben beim letzten Werkseinsatz von Volkswagen in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) dagegen ein abschließender Glanzpunkt verwehrt. Das Duo driftete bereits auf der ersten Sonderprüfung des Tages mit dem Heck des Polo R WRC unglücklich gegen die Begrenzung einer Brücke und beschädigte sich damit die Radaufhängung. Mit einem Zeitverlust von über sieben Minuten spielen sie im Kampf um Sieg und Podiumsresultate nun keine Rolle mehr.
Stimmen, Tag 01 Rallye Australien
Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Ein guter Start für uns hier in Australien. Ich bin sehr zufrieden mit dem zweiten Platz, auf dem Julien und ich derzeit liegen. Die Bedingungen am Nachmittag waren besser als erwartet. Dazu bin ich den ganzen Tag volles Risiko gegangen, denn schließlich haben wir hier nichts zu verlieren. Ein Faktor ist sicher die Hitze. Wenn es morgen ähnlich heiß ist, werden es sehr anstrengende 50 Prüfungskilometer in ‚Nambucca‘. Und die Temperaturen werden sicher auch eine Rolle bei den Reifen spielen. In jedem Fall werde ich versuchen, vor Thierry Neuville zu bleiben, um Andreas und Anders im Kampf um Platz zwei in der Fahrer- und Beifahrerwertung zu unterstützen.»
Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Ich weiß nicht, wie oft ich dieses Jahr schon in dieser Situation war. Die Rallye hatte eigentlich gerade erst begonnen und war für mich schon gleich wieder vorbei. Auf der ersten Wertungsprüfung habe ich in einer lang gezogenen Rechtskurve kurz vor einer Brücke etwas an Bodenhaftung verloren und mit dem hinteren rechten Reifen die Brücke berührt. Es war kein heftiger Einschlag, dennoch haben wir einen Aufhängungsschaden davongetragen und bis zum Mittagsservice viel Zeit verloren. So wollten wir uns bei unserem letzten Einsatz für Volkswagen natürlich nicht vom Team verabschieden. Dennoch gilt es jetzt, die Rallye mit Würde zu beenden.»
Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Ein absolut perfekter Tag für uns – besser kann es kaum laufen. Am Morgen war der Polo R WRC so gut wie noch nie, einfach optimal abgestimmt und großartig zu fahren. Am Nachmittag haben sich die Streckenbedingungen verändert und wir hatten mal mit Über-, mal mit Untersteuern zu kämpfen. Wir hatten erwartet, gegen die Nachfolgenden viel Zeit zu verlieren. Dagegen die Rallye anzuführen und auf dem Weg dorthin fünf Prüfungen zu gewinnen ist absolut perfekt. Wenn wir Platz zwei in der WM noch schaffen wollen, sind wir fast zum Siegen verdammt – und genau das versuchen wir hier zu erreichen. Ziel muss es sein, bis Samstagabend einen guten Vorsprung zu haben, dann stehen die Chancen gut, auch am Sonntag bis zur Ziellinie vorn zu sein. Aber dafür müssen wir noch hart arbeiten.»
Sven Smeets, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Hut ab, Andreas Mikkelsen und Sébastien Ogier. Die beiden haben heute angesichts ihrer ungünstigen Startpositionen absolut herausragende Leistungen gezeigt. Die Doppelführung ist mehr, als wir erwarten durften. Besonders freue ich mich für Andreas, der sein Ziel, Rang zwei in der Meisterschaft zu erreichen, mit Cleverness und Konsequenz verfolgt. Heute haben wir uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet, unser Rallye-WM-Projekt mit einem weiteren Erfolg abzuschließen. Diese Ausgangsposition gilt es nun in den kommenden beiden Rallye-Tagen mit gewohnt akribischer und harter Arbeit umzumünzen. Leider wird aus einem Happy End für Jari-Matti Latvala nichts, nachdem er leicht eine Brücke getroffen und sich damit einen Aufhängungsschaden eingefangen hat. Er hatte einfach Pech, dass es gleich zu Beginn des Tages passiert ist.»
Und da war dann noch ...
... das Denken in drei Zeitzonen. Während Volkswagen in Australien den erfolgreichen Abschluss des Rallye-WM-Programms sucht, geht es in Macau noch um Titel für die Marke – interessiert verfolgt sowohl von Team an der Coffs Coast im Osten Australiens als auch am Motorsport-Standort in Hannover. In der internationalen TCR-Meisterschaft könnte Stefano Comini vom Volkswagen Kundenteam Leopard Racing, derzeit Tabellenzweiter, auf dem berühmt-berüchtigten Stadtkurs von Macau mit dem Golf GTI TCR noch die Meisterschaft gewinnen. Zudem hat Volkswagen die Chance, beim Formel-3-Grand-Prix an gleicher Stelle den neunten Sieg als Motorenlieferant für die Marke beim FIA Formel-3-Weltcup einzufahren. Australien ist Macau drei und Deutschland zehn Stunden voraus.