Toyota sucht weiter seine Schotter-Performance
Schotter war bisher nicht unbedingt das bevorzugte Terrain für den Toyota Yaris WRC. Der sechste Platz von Jari-Matti Latvala in Mexiko und sein fünfter Rang in Argentinien sind keineswegs die Visitenkarte des Toyota Yaris WRC auf Schotter. Das soll sich bei der ersten europäischen Schotter-Rallye des Jahres im Norden Portugals bei Porto mit den fast schon legendären Prüfungen ändern.
Toyota tritt erstmals in voller Stärke an und schickt neben Jari-Matti Latvala und Juho Hänninen den dritten Yaris WRC mit dem Europameister Esapekka Lappi ins portugiesische Schotterrennen. Auf den teils klassischen Prüfungen wie die legendäre «Fafe» soll der Yaris WRC auf den teils sandigen, teils aber auch felsigen Pisten endlich seine Schotter-Performance zeigen. Schwieriger wird diese beim zweiten Durchgang der Prüfungen, wenn die teils weichen Pisten zu Strecken mit tiefen Furchen werden. Neben der richtigen Fahrzeughöhe wird dann auch ein Reifenkompromiss eine nicht unbedeutende Rolle spielen.
Latvala, in der Tabelle hinter Sébastien Ogier Zweiter, war der Sieger 2015, als die Rallye vom Süden an der Algarve in den Norden Portugals zurückkehrte. Für Hänninen und Lappi, erstmals in einem World Rally Car, sind die Prüfungen Neuland.
Teamchef Tommi Mäkinen gibt sich für Portugal etwas bescheiden: «Wir wollten bei unseren Tests in Portugal einige neue Dinge testen, doch die Ergebnisse waren nicht die, die wir uns erhofft hatten, weil das Wetter wirklich schlecht war. So wird es schwer, diese nun bei der Rallye umsetzen zu können. Portugal ist eine harte Rallye mit einigen sehr anspruchsvollen Prüfungen. Zwar gibt es noch viele Unbekannte, doch hoffen wir, dort auf Schotter unser Auto Schritt für Schritte verbessern zu können. Und dabei wird uns Esapekka Lappi im dritten Yaris WRC helfen und einige zusätzliche Informationen liefern.»
Jari-Matti Latvala überstand 2009 im Ford Focus WRC an seinem 24. Geburtstag im Süden Portugals einen Horror-Unfall mit 17 Überschlägen unverletzt. Den allerdings hat er schon längst hinter sich gelassen, wie sein Sieg 2015 zeigt. «Was ich in Argentinien gelernt habe, ist, dass der erste Tag sehr wichtig ist. Da müssen wir versuchen, unter die ersten Fünf zu kommen, das muss mein Ziel sein. Wenn das Wetter schlecht ist, könnte meine Position (Anmerkung: 2. Fahrzeug auf der Strecke) helfen, weil sich die Verhältnisse bei den späteren Fahrzeugen verschlechtern. Vor der Rallye haben wir ein paar Sachen getestet, einige Stossdämpfer ausprobiert und auch mit der Autohöhe experimentiert, damit wir auch bei rauen Bedingungen das maximale Potenzial herausholen können.»
Juho Hänninen: «Ich hoffe, die Erkenntnisse aus dem Test helfen uns. Obwohl ich schon einmal in Portugal gestartet bin, sind die Prüfungen im Norden absolut neu für mich. Ich mag sie. Aber was ich bisher gesehen habe, könnte die Startposition eine wichtige Rolle spielen. Ich denke, wir können ein bisschen von unseren Erfahrungen in Argentinien nutzen.»
Esapekka Lappi vor seinem WRC-Debüt: «Ich konnte mich beim Test ein wenig an das Auto gewöhnen. Aber ein Test kann die tatsächlichen Bedingungen bei einer Rallye nicht ersetzen. Ich bin für meine erste Rallye im Toyota Yaris WRC ziemlich aufgeregt. Auf diese Gelegenheit habe ich mein ganzes Leben gewartet. Ich habe nur ein Ziel, die Rallye zu beenden, was bei einer solch harten Veranstaltung wie die in Portugal nicht einfach sein wird. Ich hoffe, ich kann meine eigene Erfahrung richtig einsetzen. Ich werde versuchen, die Rallye ruhig anzugehen.»