Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Starke Hyundai-Dominanz auf Sardinien mit einem Duo

Von Toni Hoffmann
Hyundai hat die erste Etappe des siebten Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien mit einer Doppelspitze beendet, Citroën wieder in Not.

Nach neun der 19 Schotterprüfungen führte Hayden Paddon im Hyundai i20 Coupé WRC 8,2 Sekunden vor seinem im letzten Jahr in Italien siegreichen Teamkollegen Thierry Neuville. Nur 1,3 Sekunden hinter dem Tabellenzweiten lag Ott Tänak im Ford Fiesta WRC in unmittelbarer Schlagdistanz zum zweifachen Saisonsieger Neuville

«Der Nachtmittag war ziemlich schwierig. Wir hatten Probleme mit den Stoßdämpfern. Aber unsere Hauptaufgabe war heute, uns für morgen eine gute Startposition zu verschaffen, und die haben wir mit der Führung», erklärte Paddon.

«Ich bin froh, dass wir durch sind. Wir hatten hier vorne links keinen Reifen mehr», erklärte der Vorjahressieger Neuville. «Wir hatten einen schleichenden Plattfuß. Unsere Zeit war wirklich nicht die beste.» Vom technischen Pech verfolgt schaffte der Portugal-Zweite Dani Sordo im waidwunden Hyundai i20 Coupé WRC am Tagesende den 19. Gesamtrang. Probleme mit dem Motor, speziell mit Turbolader ließen seinen Rückstand auf 14:04,2 Minuten ansteigen.

«Das war wirklich der Platz, den wir mit zwei Ersatzrädern an Bord erreichen konnte. Ich tat hier mein Bestes. Der Nachmittag war sehr schwer. Ich hatte kein gutes Gefühl. Wir wollen sehen, was wir morgen erreichen können», führte Tänak an, der aber schon mit dem knappen Abstand von drei Zehntelsekunden den Atem von Jari-Matti Latvala im Toyota Yaris WRC deutlich spürt.

Ogier enttäuscht

Der vierfache Champion und Titelverteidiger Sébastien Ogier büßte als Tabellenführer in seiner Rolle als Straßenkehrer mit seinem Ford Fiesta WRC mehr Zeit ein, als ihm lieb war. «Das war heute ein Albtraum. Wir hatten keinen Grip», begründete Ogier sein Ergebnis. Die erste Etappe schloss er auf dem siebten Rang ab, sein Rückstand aber stieg auf 41,0 Sekunden, die wieder wett zu machen, dürfte auch für einen 40-fachen Laufsieger auf den rauen Schotterpisten Sardiniens schwer sein. Das weiß der zweifache Saisonsieger auch selbst. «Morgen wird es nicht viel besser, weil vor mir nicht so viele Fahrzeuge sind», war die Prognose von Ogier zur zweiten Etappe, in die die ersten 15 im Gesamtklassement in umgekehrter Reihenfolge starten.

Der Freitagvormittag hatte es in sich. Fünf Mal wechselte die Führung. Nach jeder Entscheidung lag ein anderer vorne.

Citroën in Not

Der achtfache Marken-Champion Citroën erlebt in diesem Jahr eine desaströse Saison mit dem neuen C3 WRC und hat einen weiteren Titel schon längst abgeschrieben. Und schlechte beziehungsweise keine Ergebnisse liefert wieder einmal der Stammpilot Kris Meeke, der erneut für Schrott im Lager des Zwei-Zacken-Teams sorgte. Nach seiner zweiten Führung nach der vierten Prüfung warf der nordirische Kaltverformer auf der nächsten Entscheidung den C3 kopfüber in die sardische Botanik. Neben etlichen äußerlichen Blessuren wurde auch der Sicherheitskäfig beschädigt, was eine Weiterfahrt verhinderte. Zuvor musste Craig Breen seinen C3 mit Getriebeschaden abstellen.

Der Citroën-Neuling Andreas Mikkelsen schaffte trotz eines Erfahrungsdefizit bei seinem ersten Start in einem neuen World Rally Car den neunten Platz (Rückstand: 1:57,9 Minuten). Insider sehen ihn schon als den Nachfolger von Meeke, der wohl bald nicht mehr trotz Zusicherung das Wohlwollen des Citroën-Sportchefs Yves Matton genießen dürfe.

Die WRC2-Wertung sicherte sich Jan Kopecky im einzigen offiziellen Skoda Fabia R5 52,7 Sekunden vor seinem privaten Skoda-Kollegen Olaf Velby und 2:24,9 Minuten vor Teemu Katsuta im Ford Fiesta R5.

Der Deutsche Julius Tannert erreichte im Ford Fiesta R2 beis einem zwieiten WM-Start den 24. Gesmatrang und den fünften Platz bei den Junioren.

Stand nach 9 von 19 Prüfungen:

1. Paddon/Marshall (NZ/GB), Hyundai i20 Coupé WRC, 1:31:02,6
2. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 Coupé WRC, + 8,2
3. Tänak/Jarveoja (EE), Ford Fiesta WRC, + 9,5
4. Latvala/Anttila (FIN), Toyota Yaris WRC, + 9,8
5. Ostberg/Floene (N), Ford Fiesta WRC, + 14,7
6. Hänninen/Lindström (FIN), Toyota Yaris WRC, + 38,0
7. Ogier/Ingrassia (F), Ford Fiesta WRC, + 41,0
8. Lappi/Ferm (FIN), Toyota Yaris WRC, + 1:05,3 min.
9. Mikkelsen/Jaeger (N), Citroën C3 WRC, + 1:57,9
10. Camilli/Veillas (F), Ford Fiesta R5, + 4:08,0

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