Finnland: Evans mit einem Last-Minute-Ehrenrang
Elfyn Evans hat beim finnischen Schotter-Grand Prix mit einer starken Vorstellung auf den letzten Metern einen finnischen Toyota-Doppelsieg vereitelt. Um nur drei Zehntelsekunden verdrängte der Waliser im besten Ford Fiesta WRC von M-Sport auf der letzten Entscheidung Juho Hänninen (Toyota Yaris WRC) auf den letzten Podiumsrang. Sein Teamkollege Ott Tänak schaffte nach seinem Pech am Freitag, als er vorne lag, am Ende noch den siebten Rang. Stärker war aber noch Teemu Suninen, der bei seinem erst zweiten Start im Ford Fiesta WRC zeitweise auf dem zweiten Platz lag, am Ende mit dem vierten Rang sein bestes WM-Ergebnis erzielte. Der vierfache Champion Sébastien Ogier musste nach seinem Unfall am Freitag auf der vierten Prüfung und der dort erlittenen Gehirnerschütterung seines Beifahrers Julien Ingrassia passen. M-Sport schaffte mit dem zweiten Rang von Evans in dieser Saison bei allen neun Läufen eine Podiumsplatzierung. Ogier blieb zusammen mit dem punktgleichen Thierry Neuville (Hyundai i20 Coupé WRC) in der Fahrer-Wertung vorne. M-Sport baute bei den Herstellern seine Führung aus.
Teameigner Malcolm Wilson: «Wenn wir uns vor Augen halten, wo wir noch am Freitagnachmittag waren, so ist zweite Platz ein tolles Ergebnis. Als Elfyn endlich Vertrauen in das Auto fasste, wurde er schneller und kämpfte sich nach vorne. Er hat an diesem Wochenende keinen Fehler gemacht. Er darf auf dieses Ergebnis stolz sein. Damit hat unser Rekord an Podiumsplatzierungen weiter Bestand. Die Leistung von Teemu hier war sensationell. Es tut mir Leid, dass er das Podest knapp verpasst hat. Wir haben aber sein Potenzial gesehen. Es hat den Übergang vom R5 zum WRC mit unglaublicher Leichtigkeit geschafft. Ich kann mir vorstellen, dass wir nicht lange auf seinen ersten Sieg warten müssen.»
Elfyn Evans sagte: «Ich bin wirklich über den zweiten Platz überrascht, vor allem, weil dieser am Freitag nicht wahrscheinlich war. Freitag war ein sehr schwieriger Tag für uns. Wir kämpften sehr mit der Balance des Autos. Erst, als wir einige Änderungen vorgenommen hatten, wurden wir stärker. Die trockenen Bedingungen kamen uns auch entgegen. Wir begannen zu pushen. Aber wir gingen kein Risiko ein. Wir mussten auch an die Punkte denken. Wir hatten ein gutes Ende. Wir haben zwar nicht gewonnen, aber wir hatten ein starkes Wochenende. Ich denke, wir haben hier einen guten Job gemacht.»
Teemu Suninen überraschte ohne Zweifel mit seiner starken Leistung in seiner Heimat. «Natürlich ist es enttäuschend, wenn man in der Endphase das Podium verpasst. Wir haben es versucht. Dies war vorerst meine letzte Rallye in einem World Rally Car, also musste ich mein Bestes geben. Leider hatte ich am Sonntag einen Dreher und deswegen das Podest verpasst. Ich denke, ich würde mich besser fühlen, weil ich beim zweiten Start in diesem Auto die Chance für einen Podestplatz hatte. Wir hatten an diesem Wochenende ein gutes Tempo, besser als ich es erwartet hatte. Das Team hat mir bei meiner Leistung sehr geholfen.»
Ott Tänak verlor wegen seines Fehlers am Freitag auf der vierten Prüfung die Führung und fiel aus den Top 10, schaffte am Ende noch den siebten Platz. «Die Finnen waren dieses Wochenende ziemlich dominant. Ich denke aber, wird hatten das Tempo für den Kampf um die Spitze. Wir werden aber nicht wissen, was gewesen wäre. Unsere Enttäuschung kam sehr früh bei dieser Rallye. Um in Finnland Top-Zeiten fahren zu können, musst du ganz sicher sein. Und es schmerzt, wenn man nicht um die besten Positionen kämpft. Es war aber dennoch ein anständiges Wochenende. Die Rallye Finnland ist immer ein großer Spaß. Ich denke, wir haben hier unseren Speed gezeigt.»